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Die Mitglieder der 48. Synode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg kamen am 22. und 23. Mai zu ihrer 1. Tagung im Evangelischen Bildungshaus Rastede zusammen. Am Donnerstagnachmittag beschäftigten sich die Synodalen schwerpunktmäßig mit dem Jahresthema „Ökumene und Mission“. Das Hauptreferat hielt die geschäftsführende Studienleiterin der Missionsakademie der Universität Hamburg, Dr. Uta Andrée. Zahlreiche Mitarbeitende im Bereich Ökumene und Mission stellten ihre Arbeitsgebiete und Projekte vor.

 

Auf der Tagesordnung standen weiterhin die Beratungen zur Weiterarbeit mit den Ergebnissen des Zukunftskongresses der oldenburgischen Kirche vom Juli 2012, das Kirchengesetz zur Änderung des Kirchengesetzes über die Besetzung von kirchengemeindlichen Pfarrstellen sowie die Wahl der Mitglieder des Visitationsteams für die Visitation von Kirchenkreisen, Einrichtungen und Werken sowie Arbeitsbereichen der oldenburgischen Kirche.

 

Detaillierte Information zu den Synodenentscheidungen sowie zahlreiche Fotos der Tagung finden Sie unter: www.kirche-oldenburg.de/kirche-gemeinden/synode/148-synode.html

 

Im Folgenden finden Sie eine Zusammenfassung der Ergebnisse und Beratungen der 1. Tagung der 48. Synode.

 

Arbeit „Auf dem Weg ins Jahr 2030“ wird fortgesetzt

Die Mitglieder der 48. Synode der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg haben auf ihrer 1. Tagung am 22. und 23. Mai im Evangelischen Bildungshaus in Rastede beschlossen, die Arbeit „Auf dem Weg ins Jahr 2030“ fortzusetzen. Basierend auf den Ergebnisses des Zukunftskongresses der oldenburgischen Kirche im Juli 2012 wurde der Oberkirchenrat gebeten, im Interesse der Förderung und Stärkung des Miteinanders von haupt-, neben- und ehrenamtlich Mitarbeitenden bis zur 3. Tagung der 48. Synode im Mai 2015 eine Konzeption zu entwickeln. Gleichzeitig soll eine Dienstbeschreibung für eine Arbeitsstelle erarbeitet werden, wobei die Ergebnisse der Arbeitsgruppe Diakonenstellenplan zu berücksichtigen seien. Es wurde angeregt, dass der Oberkirchenrat den Synodalausschuss für Gemeindedienst und Seelsorge an den inhaltlichen Überlegungen beteiligt.


In ihrer Einbringung der Beschlussvorlage zur Weiterarbeit mit den Ergebnissen des Zukunftskongresses betonte Synodenpräsidentin Sabine Blütchen, dass in den kommenden Jahren angesichts des weiteren Rückgangs der Mitgliederzahlen und sinkender Einnahmen schwierige Entscheidungen auf die Synodalen zukämen. Wenn es nicht nur darum gehe, mit Sparbeschlüsse auf äußere Einflüsse zu reagieren, gelte es, den auf dem Zukunftskongress eingeschlagenen Weg fortzusetzen.

 

Ausgehend vom Abschlussbericht der Arbeitsgruppe „Verhältnis Ortsgemeinde – Werke, Dienste und Einrichtungen“ baten die Synodalen den Synodalausschuss für theologische u. liturgische Fragen, Schöpfungsverantwortung, Mission und Ökumene zu prüfen, ob der Begriff „Kirchengemeinde“ in der Kirchenordnung weiter zu fassen sei. Für eine gegebenenfalls erforderliche Änderung der Kirchenordnung wurde der Rechts- und Verfassungsausschuss um Mitberatung gebeten.

 

Laut Synodenpräsidentin Blütchen geht es um eine sprachlich klarere Formulierung der Kirchenordnung, in der sowohl der Begriff Gemeinde wie auch der Begriff Kirchengemeinde Verwendung finde. Auch müssten die hinter den Begriffen stehenden Konzepte überprüft werden, so Blütchen.

 

Die Synodalen baten weiterhin den Gemeinsamen Kirchenausschuss (GKA), eine Arbeitsgruppe einzurichten mit dem Auftrag, Instrumente zur Förderung der Zusammenarbeit von Ortsgemeinden mit Werken, Diensten und Einrichtungen zu entwickeln.

 

Ausgehend vom Abschlussbericht der Arbeitsgruppe „Verhältnis Hauptamt – Ehrenamt“ wurde die Arbeitsgruppe Diakonenstellenplan gebeten, ihre Ergebnisse zur 3. Tagung der 48. Synode vorzulegen.

 

Weiterhin bat die Synode den Oberkirchenrat, ausgehend vom Abschlussbericht der Arbeitsgruppe „Personalentwicklung kirchlicher Berufsfelder“ bis zur 3. Tagung der 48. Synode Umsetzungsvorschläge zu unterbreiten und die rechtlichen Möglichkeiten für veränderte Trägerstrukturen zu prüfen, die sowohl den innerkirchlichen Stellenwechsel wie auch den Wechsel zwischen Kirche und Diakonie oder anderen selbstständigen kirchlichen Trägern ohne Nachteil für die Mitarbeitenden ermöglichen.

 

Die Synodalen entscheiden weiterhin, bei allen Beschlussvorschlägen auf dem Weg ins Jahr 2030 auf die finanzielle Nachhaltigkeit zur langfristigen Zukunftssicherung der Kirche für folgende Generationen zu achten.

 

Verschiedene Formen der Beteiligung machen Kirche reich
Als Einstieg in die weitere Beratung über die Ergebnisse des Zukunftskongresses hielt Bischof Jan Janssen ein Impulsreferat zum Thema „Partizipation“, in dem er unterschiedliche Formen einer „Beteiligungskirche“ aufzeigte.


Dabei benannte er vier Beteiligungsformen, die in der Kirche zu beobachten seien. Sie beginne mit der bloßen Mitgliedschaft, „selbst wenn sie aus Sicht der Aktiven nur wie ein Mitlaufen aussehen sollte“, so Janssen. „Mitgliedschaft ist in Zeiten nachlassender Zugehörigkeit zu Vereinen, Parteien, Gewerkschaften ein hohes und kostbares Gut! Wir sind dankbar für alle gezahlte Kirchensteuer! Wir dürfen mit Stolz sehen, dass sich 45 Prozent der Bevölkerung zu uns und 70 Prozent zu den christlichen Kirchen zählen.“

 

Die zweite Beteiligungsform sei das schlichte Mithören, „selbst wenn es nur an punktuellen Stationen auf dem Lebensweg oder bei Gelegenheit geschieht. Geborenwerden, Erwachsenwerden, Partnerschaft eingehen, Sterben – auf den besonderen Etappen des Lebens bittet dieses Mitglied um Gottes Segen und um einen Dienst der Gemeinde. Dieser Zaungast wird es ja möglicherweise doch intensiv erleben: die Worte des Weihnachtsoratoriums bei der Aufführung durch eine Kantorei oder den Open-Air-Gottesdienst zum Tauffest, die Radioandacht im Auto oder den seelsorgerlich freundlichen Besuch am Krankenbett.“

 

Als dritte Beteiligungsform nannte Bischof Janssen das Mitarbeiten. Darunter sei nicht nur der Einsatz zu verstehen, „den wir von Anderen erbitten und einfordern, der angeblich immer zu wenig ist und erst noch auszustehen scheint. In unseren kirchlichen Einrichtungen im Rahmen der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg zählen wir rund 4.500 beruflich Mitarbeitende, darin sind Kindertagesstätten enthalten, die Diakonie kommt sogar noch hinzu. Aber auch in Verwaltungsaufgaben gilt es wahrzunehmen, wie viel stetes Einbringen, professionelles Mittragen, berufliches Teilnehmen hier dankbar zu verzeichnen ist.“

 

Als vierte Beteiligungsform benannte Bischof Janssen das engagierte „Mitwirken“. Dieses heiße, „nicht nur für sich selbst teilnehmen, sondern von anderen Mitgliedern mandatiert und so an Entscheidungsverantwortung beteiligt zu werden. An dieser Stelle wären viele weitere der engagierten Aktiven zu nennen, die unsere Kirche mittragen und mitprägen: Ihr Mitdenken in der Büchereiarbeit, ihr Mitreden beim Seniorennachmittag, das Mitspielen im Posaunenchor und selbstverständlich das Mitentscheiden in Jugendkonventen und Ausschüssen, Gemeindekirchenräten und Synoden.“

 

„Diese so verschiedenen und unsere Kirche reich machenden Formen der Partizipation gilt es fruchtbar zu organisieren“ und sie müssen bei der Weiterarbeit bedacht werden, betonte Bischof Janssen. Dabei sei er gewiss, „dass unsere Kirche eine Zukunft hat, weil Gott uns sein Land zeigen will und dass darin die Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg ihre Zukunft hat.“

 

Kirchengesetz zur Änderung des Kirchengesetzes über die Besetzung von kirchengemeindlichen Pfarrstellen verabschiedet
Die Synode verabschiedete am Freitag in zweiter Lesung das Kirchengesetz zur Änderung des Kirchengesetzes über die Besetzung von kirchengemeindlichen Pfarrstellen. Diese Änderung diene der Sicherstellung einer geordneten Pfarrstellenbesetzung, erläuterte Oberkirchenrat Wolfram Friedrichs in der Begründung. Mit ihr soll künftig vermieden werden, dass bei einer Wahl durch den Gemeindekirchenrat unbeabsichtigt die Situation entsteht, dass bei mehreren zur Wahl stehenden Personen auch im zweiten Wahlgang niemand die erforderliche Mehrheit erhalte und die Wahl damit zunächst gescheitert sei. Nun könne der Gemeindekirchenrat entscheiden, ob ein dritter Wahlgang durchgeführt werden soll, oder ob die Wahl nach zwei Wahlgängen zunächst ergebnislos ende und eine erneute Ausschreibung erfolgen solle.


Votiert der Gemeindekirchenrat für die Durchführung eines dritten Wahlgangs, so stehen in diesem noch die beiden Personen zur Wahl, die im zweiten Wahlgang die meisten Stimmen erhalten haben und ggf. durch Losentscheid bei Stimmengleichheit in die Stichwahl einziehen. Durch die Einschränkung auf zwei Personen erst im dritten Wahlgang wird es den Mitgliedern des Gemeindekirchenrates ermöglicht, im ersten Wahlgang eine von wahlstrategischen Überlegungen weitgehend unbelastete Wahlentscheidung zu treffen, weil noch keine das Bewerberfeld für den zweiten Wahlgang einschränkende Entscheidung fällt, soweit nicht bereits im ersten Wahlgang eine Person die notwendige Mehrheit erhält.

 

Der zweite Wahlgang wird dann regelmäßig in dem Bewusstsein durchgeführt, dass bei einem möglichen dritten Wahlgang dann nur noch die beiden Personen zur Stichwahl stehen, die in diesem Wahlgang die meisten Stimmen auf sich vereinigen können.

 

Visitationsteam
Nachdem die neue Visitationsordnung für die oldenburgische Kirche in Kraft getreten war, mussten nun erstmalig auch Mitglieder für das Visitationsteam für die Visitation von Kirchenkreisen, Einrichtungen und Werken sowie Arbeitsbereichen der oldenburgischen Kirche gewählt werden. In das Visitationsteam wählten die Synodalen als nicht-theologische Mitglieder Manfred Pfaus (Vertreter: Hauke Hero Hahn), Doris Vogel-Grundwald (Vetreterin: Dörte Hobbie), Birgit Osterloh (Vertreterin: Ursula Bartels), Wilhelm Bohnstengel (Vertreterin: Jutta Wilhelms) und als theologische Mitglieder Pastor Karsten Peuster (Vertreter: Kreispfarrer Bertram Althausen) sowie Pastor Dietrich Jaedicke (Vertreter: Pastor Joachim Tönjes).


Das Visitationsteam soll noch in diesem Jahr mit den Visitationen beginnen, kündigte Blütchen an, denn die Visitation sei ein Ausdruck der Wahrnehmung und der Wertschätzung der Arbeit, die dort geleistet werde. 

 

Themennachmittag zu „Ökumene und Mission“
Was ist Mission heute? Welchen Stellenwert hat die Ökumene? Und wie gelingt der Dialog? Auf Fragen wie diese ging Dr. Uta Andrée, Studienleiterin an der Missionsakademie Hamburg, in ihrem Vortrag „Mission, Ökumene und Dialog in einer multireligiösen Welt“ ein, den sie im Rahmen des Jahresthemas „Ökumene und Mission“ der oldenburgischen Synode am Donnerstag in Rastede hielt.
Eine „kleine trinitarische Beziehungslehre“ nannte Andrée ihren Ansatz, den Zusammenhang des Dreigestirns Mission, Ökumene und Dialog zu erklären. Sie seien wie Geschwister und deshalb sei ihre Beziehung zueinander durchaus spannend. Mission sei in den Köpfen vieler ausschließlich „die ewige Krankheit, mit mehr oder weniger brachialen Mitteln das Eigene anderen aufzuzwingen“, meinte Andrée.

 

Sie blickte zurück auf die Anfänge der Missionierung im Oldenburger Land, die in einer Gemengelage heidnischer Glaubensrichtungen entstanden sei, und damit den Beginn der oldenburgischen Kirche. „Wir sind die Kinder dieser Mission“, betonte sie.

 

Mit der Verbindung nach Afrika über die Norddeutsche Mission habe im 19. Jahrhundert die große weltumspannende Gemeinschaft der Christen begonnen. Unterrichten, helfen, aufbauen, aber auch „erzählen, warum man da ist, warum man dies alles tut“, seien die Anfänge des christlichen Glaubens in Afrika gewesen. Mission aber heiße auch, zueinander stehen, sagte die Studienleiterin und machte dies an einem beeindruckenden Beispiel fest: Als 1932 der afrikanische Pastor Robert Kwami auf Einladung der Norddeutschen Mission in der Oldenburger Lambertikirche predigte, ließ die Hetze der obersten Nationalsozialisten nicht lange auf sich warten. Doch die oldenburgische Kirche habe sich nicht beirren lassen, so Andrée. „Hier gewinnt Mission ein ganz neues Gesicht. Sie heißt auch, Christsein über Grenzen hinweg zu verstehen und zu vertreten. “Mit der „Kwami-Affäre“ sei eine Missionsgesellschaft für ein klares politisches Statement gegen Rassismus eingetreten.

 

Doch nicht nur nach außen, auch nach innen besann man sich auf die Mission: Christliche Werte der Nächstenliebe in die Gesellschaft zu tragen und mit dem täglichen Leben zu verbinden sei die Idee der diakonischen Arbeit bis heute.


In dem Wort Ökumene, kam Andrée zum zweiten Teil ihrer „Trilogie“, stecke das griechische Wort für Haus. „Das Haus ist eine gute Metapher für das Zusammenkommen der Christen verschiedener Konfessionen, denn in einem Haus mit vielen Menschen geht es darum, ein gemeinsames Leben zu gestalten und zugleich man selbst zu bleiben in dieser Gesellschaft.“ Ökumene brauche Offenheit für das Christsein der anderen, und sie brauche ein Wissen um die eigene konfessionelle Überzeugung.

 

Zwei große Anliegen prägten die Ökumene, führte Andrée aus: zum einen die Überwindung theologischer und historischer Trennlinien, zum zweiten der gemeinsame grenzüberschreitende Einsatz für eine gerechte Welt. Das klinge einfach, sei aber durch völlig unterschiedliche Auffassungen zu vielen gesellschaftlichen Themen tatsächlich schwierig. „Welten stoßen in der Ökumene aufeinander – theologisch und ethisch“, so Andrée. Gleichzeitig bedeute Ökumene auch, offen für einen Glauben zu sein, der sich in verschiedenen Regionen unterschiedlich entwickelt habe. Deshalb sei es wichtig, ins Gespräch zu treten mit Migrantinnen und Migranten, deren christlicher Glaube oft ganz anders geprägt sei als unserer. „Sie können Ihnen etwas von Gott erzählen, und vielleicht liegt die Gemeinschaft mit ihnen näher, als man je erwartet hätte.“

 

Mit diesem Appell leitete sie über zum Dialog, dem Dritten im Bunde. „Wenn wir wissen, wer wir als Christen sind, dann kann aus der Begegnung mit Andersgläubigen ein tolles interreligiöses Miteinander werden.“ Zwar sei der interreligiöse Dialog etwas anderes als die Ökumene, „aber auch hier gilt es, Grenzen zu überschreiten und zu verwandeln in Beziehung und Austausch.“ Dabei gebe es zwei Wege, die ineinandergreifen, führte sie aus: Zum einen könne es darum gehen, die Religion – beispielsweise eines Muslimen – zu verstehen und ihm vom Christentum zu erzählen. Dies biete eine gute Ebene für gemeinsame soziale Projekte oder eine gute Nachbarschaft.


Weitergehend aber sei das Erzählen von Jesus mit all den Hoffnungen, die das Christentum auf den Glauben an ihn begründe. „Aus dieser Überzeugung heraus ist es mir dann nicht egal, dass mein muslimischer Gesprächspartner diesen Jesus nicht so kennt wie ich, dass er ihn als Propheten, aber nicht als Gottes Sohn kennengelernt hat.“ Damit bewege sich der Dialog zwischen ökumenischem Miteinander und missionarischem Zeugnis. „So gehört zum Vater der Dialog, zu Jesus die Ökumene und zum Heiligen Geist die Mission“, schlug Andrée den Bogen zur Dreifaltigkeit. „Christen können nur gemeinsam authentisch vom Glauben sprechen. Das ist die Verbindung von Mission und Ökumene.“

 

Kabarett, Landkarten und „World Café“
Auf ganz unterschiedlichen Wegen näherten sich die Mitglieder der Synode ihrem Jahresthema „Ökumene und Mission“ an einem vielseitigen Themennachmittag. Mit einem kurzweiligen Kirchenkabarett begann ein kurzes Brainstorming zum Thema.

 

Von Oldenburg in den Rest der Welt: Zu welchen Regionen haben die Gemeinden der oldenburgischen Kirche Kontakte? Wo bestehen innerhalb der Landeskirche ökumenische Projekte mit katholischen oder anderen Gemeinden? Auf interaktiven Landkarten, die von den Synodalen individuell bestückt werden konnten, entwickelte sich nach und nach ein spannendes Bild von gelebter Ökumene und Mission. Gleichzeitig konnten die Synodalen ihre bestehenden Projekte zum Thema auf zwei Flipcharts bannen. Die Verbindung zwischen Sengwarden und dem lettischen Kuldiga stand darauf, die ökumenische Hilfsorganisation des Gustav Adolf-Werkes in Serbien, die Kontakte zur griechisch-katholischen Gemeinde in Mi’ilya in Galiläa oder zur Evangelisch-Lutherischen Kirche Jordaniens und viele mehr, von deren Existenz andere Kirchengemeinden bisher noch nichts gewusst hatten.

 

Ganz neue Einblicke bekamen die Synodalen im anschließenden „World Café“. Hier konnten sie in knapp halbstündigen Gesprächen mehr erfahren über Institutionen, mit denen sie bisher noch keine Berührungspunkte hatten. „Wir möchten Sie ganz konkret wenigstens mit ein paar Gesichtern unserer ökumenischen Mission und unserer missionarischen Ökumene bekannt machen. Mit Gesichtern von Menschen, die neugierig genug sind, die Begegnung mit dem Fremden nicht zu scheuen. Mit den Gesichtern von mutigen Menschen, die auch das Risiko des Irren und Scheiterns auf sich nehmen“, erklärte Brigitte Gläser in ihrer Begrüßung. Die Pastorin, Beauftragte für Ökumene und Mission der oldenburgischen Kirche, gehörte zur Vorbereitungsgruppe des Themennachmittags.

 

„Das World Café soll als Info-Pool dienen, als Impulsgeber“, beschreibt sie das Ziel der Begegnung. Sich nachhaltig an Projekte zu erinnern, weil man sie mit Menschen, mit Gesichtern verbinde, sei die Idee des Modells. Jeweils eine knappe halbe Stunde lang ließen sich die Teilnehmenden in kleinen Gruppen informieren, hatten Gelegenheit, Fragen zu stellen und ganz konkret Anknüpfungspunkte zu ihrer eigenen Gemeinde zu finden.

 

Johann Kühme zur Vertrauensperson für Ehrenamtliche gewählt
Die 48. Synode wählte auf ihrer Tagung in Rastede Johann Kühme zur Vertrauensperson für Ehrenamtliche. Kühme hatte dieses Amt bereits in der vorherigen Synode inne.

 

An diese Vertrauensperson können sich Ehrenamtliche in sie betreffenden Angelegenheiten wenden. Außerdem berichtet die Vertrauensperson der Synode über Umsetzung und Auswirkungen des Ehrenamtsgesetzes.

 

Dieses Ehrenamt hatte die 47. Synode in dem Kirchengesetz über den Dienst, die Begleitung und die Fortbildung von Ehrenamtlichen in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg (Ehrenamtsgesetz – EAG) eingerichtet. 

 

Bericht der Gleichstellungsbeauftragten
In ihrem Bericht betonte die Gleichstellungsbeauftragte Gabriele Rüsch-Tillmanns, dass „die Förderung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie, die Mitwirkung an der Personalauswahl und -entwicklung - zukünftig auch verstärkt im Bereich der Pfarrerinnen und Pfarrer - sowie der Blick auf Gender-Diversity“ weiterhin Schwerpunkte ihrer Tätigkeit sein würden. Ihre Tätigkeit sei als Unterstützung in der Umsetzung zu verstehen, denn der Wille für Gleichstellungsmaßnahmen könne in der Kirche als selbstverständlich angesehen werden, so Rüsch-Tillmanns. 

 
Beirat für Bereich Umwelt, Klimaschutz und Energie
Als Beauftragte für Umwelt, Klimaschutz und Energie in der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg stellte Kristine Ambrosy-Schütze ihr Arbeitsfeld vor. Sie erinnerte daran, dass die 47. Synode im Jahr 2012 ein integriertes Klimaschutzkonzept verabschiedet hatte und dass es eine Zielvorgabe gebe, bis zum Jahr 2020 25 Prozent an CO2 einzusparen. Dazu seien bereits einzelne Maßnahmen in Bereichen des Energiemanagement, der Umweltbildung und der Mobilität initiiert worden.


Die Synode entsprach dem Vorschlag, einen Beirat für die Arbeit im Bereich Umwelt, Klimaschutz und Energie einzurichten und bat den Gemeinsamen Kirchenausschuss, die Mitglieder des Beirates unter Beteiligung aus der Synode zu berufen.

 

Jahresthema 2015
Die Synode stimmte dem Beschluss des Gemeinsamen Kirchenausschusses zu und beschloss, sich auf der 3. Tagung der 48. Synode im Mai 2015 mit dem Jahresthema „Migration und Kirche“ zu befassen.

 

Die rund 60 Synodalen sowie Gäste und Mitarbeitende der oldenburgischen Kirche tagten am 22.und bis 23. Mai im Evangelischen Bildungshaus Rastede.

 

Zu ihrer 2. Tagung wird die 48. Synode vom 20. bis 22. November 2014 in der Evangelischen Heimvolkshochschule Rastede zusammenkommen.

 

Weitere Information und Beschlüsse sowie Fotos zur Synodentagung finden Sie unter: www.kirche-oldenburg.de/kirche-gemeinden/synode/148-synode.html

Plenum der 1. Tagung der 48. Synode im Evangelischen Bildungshaus Rastede. Foto: ELKiO/D.-M. Grötzsch