Am Nachmittag des 26. Septembers verlassen sie das Gymnasium Ulricianum in Aurich mit dem Hebraicum nach fünf Wochen im Oldenburger Intensivkurs: Hebräisch: Alexandra Derr (Göttingen), Ann Kristin Reuse (Göttingen), Emelie Tille (Zeven), Lisa Kunze (Oldenburg) und Inga Tekath (Bremen) haben damit eine der drei für das Studium der Evang. Theologie nötigen Sprachvoraussetzungen erfüllt. Lisa Kunze wird im Oktober ihr Studium in Göttingen aufnehmen, Emelie Tille zieht es nach Heidelberg. Damit haben fünf von acht Teilnehmenden des Intensivkurses bestanden. Insgesamt traten elf KandidatInnen an. Drei von Ihnen sind an der schriftlichen Prüfung gescheitert. Am Tag der mündlichen Prüfung allerdings gab es keine Enttäuschung.
Die Anspannung der vergangenen Tage fällt sichtbar von ab, als eine der Absolventinnen auf dem Schulhof des Ulricianums eine Flasche Sekt entkorkt. Gemeinsam mit dem Dozenten und Prüfer, Dr. Michael Pietsch aus Hamburg und dem Verantwortlichen für den den Intensivkurs, Pastor Hartmut Lübben wird angestoßen auf den erfolgreichen Abschluss. Ich glaube, Herr Pietsch hätte mir am liebsten das Wörterbuch um die Ohren gehauen, entfährt es Inga Tekath. Die gebürtige Bremerin studiert bereits Evangelische Theologie in Hamburg und stand den beherzten Hilfen des Prüfers manchesmal ratlos gegenüber: Folgen der gewaltigen Lernphase im Kurs und im Tutorium, das in diesem Jahr von Maria Gubernatis, einer Studierenden der Evangelischen Religionspädagogik an der Carl-von-Ossietzky Universität in Oldenburg geleitet wurde.
Dr. Michael Pietsch bekommt großes Lob für die Durchführung des Kurses. Und eine Gratulation für den Ruf in den Süden: Denn unmittelbar im Anschluss an das Hebraicum übernimmt er den Lehrstuhl für Altes Testament an der Kirchlichen Hochschule in Neudettelsau (Bayern). Daher bleibt fraglich, ob er im nächsten Jahr wieder für den Intensivkurs zur Verfügung stehen kann. Neben den Teilnehmerinnen dieses Kurses haben auch zwei Studierende der Evangelischen Religionspädagogik der Carl-von-Ossietzky Universität in Oldenburg und ein Studierender der Evangelischen Theologie, der eigens zur Abnahme der Prüfung gekommen war, bestanden.
Zum vierten Mal bot die Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg in diesem Sommer den Intensivkurs: Hebräisch an. Die unkomplizierte Kooperationen mit der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers für den Kurs und mit Studiendirektor Rüdiger Musolf, Stellvertretender Schulleiter des Gymnasium Ulricianum in Aurich und Vorsitzender der Prüfungskomission, haben sich wieder bewährt. Das mit dem Kurs erworbene Hebraicum gilt als Ergänzungsprüfung zum Abitur und ist damit an allen Fakultäten und Fachbereichen anerkannt.
Nachdem Dr. Michael Pietsch die fünf Hebraistinnen schmunzelnd aber eindringlich ermahnte, dran zu bleiben und die erworbenen Kenntnisse im kommenden Wintersemester zu festigen und zu vertiefen, verabschiedete Pastor Hartmut Lübben die Absolventinnen mit herzlichen Segenswünschen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg.
Auch im nächsten Jahr plant Hartmut Lübben wieder das Angebot eines solchen Intensivkurses. Wegen der noch offenen Dozentenfrage steht ein Termin allerdings noch nicht fest. Interessierte können sich jederzeit unter hartmut.luebben@kirche-oldenburg.de an ihn wenden. Ab Jahresbeginn 2015 werden detaillierte Informationen zum Kurs einschl. der Anmeldemöglichkeit wieder unter www.werde-jemand.de verfügbar sein.