Rund 2.500 Oldenburger haben nach Schätzungen der Polizei am Sonnabend auf dem Schloßplatz der Stadt friedlich für eine solidarische Gesellschaft und gegen jede Form der Ausgrenzung demonstriert. Sie folgten einem Aufruf, den etwa 40 Vertreter aus Politik, Kirchen, Religionsgemeinschaften und Gewerkschaften unterzeichnet hatten. Oldenburg trete für eine solidarische und weltoffene Gesellschaft ein, in der niemand diskriminiert werde, sagte zum Auftakt Oberbürgermeister Jürgen Krogmann. Er sei stolz, dass dafür in der Stadt so viele Menschen ein Zeichen setzten, betonte der SPD-Politiker.
Mit der Demonstration reagierten die Unterstützer unter anderem auf die islamkritische und teils fremdenfeindliche «Pegida»-Bewegung in verschiedenen Städten Deutschlands. Die evangelische Kreispfarrerin Ulrike Hoffmann betonte, Solidarität sei der Kern der christlichen Gesellschaft und des Abendlandes. «Wenn wir entscheiden wollen, wer hierher passt, wird es um die Frage gehen müssen: Wer ist bereit, an dem Projekt einer solidarischen Gesellschaft mitzubauen?»
Als positives Beispiel für Solidarität und Dialog nannte die Theologin den Oldenburger «Arbeitskreis Religionen» unter dem Dach des Präventionsrats. Für zwölf religiöse Organisationen und Gemeinden habe er sich als segensreiche Einrichtung für den Austausch untereinander bewährt: «Er ist ein Schatz in unserer Stadt.» In dem Aufruf zur Demonstration hieß es überdies, wer von einer «Islamisierung des Abendlandes» rede, lenke ab, schüre Ängste, predige Intoleranz und spalte die Gesellschaft.
epd
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