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Die Integration von Geflüchteten ist eine zentrale gesellschaftliche Aufgabe. Freiwillig Engagierte spielen bei der Begleitung und Integration eine wichtige Rolle. Die Aufgaben und Anforderungen, die Ehrenamtliche dabei erfüllen, sind nicht zu unterschätzen. 17 Teilnehmende aus dem Bereich der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg nutzten das fünftägige Angebot des Ev. Bildungshauses Rastede um sich fortzubilden, Kontakte zu knüpfen und die eigene Ehrenamtlichkeit zu reflektieren. Jeder Tag stand unter einer thematischen Fragestellung. Michaela Villani, interkulturelle Trainerin aus München, informierte die Teilnehmenden grundlegend über neue Erkenntnisse zur „Interkulturellen Sensibilität“. In einem Trainingsprogramm konnten eigene Verhaltensmuster überprüft und hinterfragt werden.
  
Julia Monecke, Fachanwältin für Asyl- und Aufenthaltsrecht, klärte über die aktuelle Rechtslage auf und hatte viele konkrete Fallbeispiele der Ehrenamtlichen zu behandeln. Die Komplexität und auch Widersprüchlichkeit in den Verfahren wurde deutlich und es zeigte sich, dass eine gute rechtliche Beratung und Begleitung von geflüchteten Menschen unerlässlich ist.
  
Viele Ehrenamtliche sind seit Jahren in der Flüchtlingsarbeit tätig. Oft gehen sie in ihrer Arbeit über die eigenen Grenzen der Belastbarkeit hinweg. Das Seminar bot die Möglichkeit über Erfahrungen, Enttäuschungen, aber natürlich auch über Erfolge des eigenen Handels ins Gespräch zu kommen. Heike Scharf, Dozentin im Ev. Bildungshaus Rastede und Uwe Fischer von der Arbeitsstelle Kultureller Bildung im Ev. Bildungszentrum Rastede, die Leiter*innen dieser Veranstaltung, waren diese Gesprächsangebote besonders wichtig, weil viele Ehrenamtliche vor Ort oft nicht die  Chance haben „entlastende Gespräche“ zu führen.
  
„Es ist wichtig, die richtigen professionellen Kontakte und Zuständigkeiten zu kennen, denn ohne funktionierende Netzwerke und Kontakte ist die Arbeit oft ineffektiv und überfordernd“, so Heike Scharf, die schon lange im Ev. Bildungshaus Angebote für Migrant*innen anbietet. Aus diesem Grund hatten die Veranstalter*innen mehrere „Profis“ eingeladen. Petra Müller von der Koordinierungsstelle für Migration und Teilhabe des Landkreises Ammerland, Svenja Wiesner und Christine Ilse vom Amt für Zuwanderung und Migration der Stadt Oldenburg, Ilyas Yanc von der Beratungsstelle Ibis, Cyrille Lobe Ndoumbe von Integration e.V, beide Oldenburg und Theo Lampe, früher zuständig für die Migrationssozialarbeit beim Diakonisches Werk in Oldenburg, informierten die Ehrenamtlichen ausführlich über bestehende Beratungs- und Hilfsangebote, von der Vermittlung von Sprachmittlern bis zu Fortbildungsangeboten und sozialen Hilfen.
  
In einem letzten Schritt entwickelten die Teilnehmenden Ideen und Perspektiven für ihr zukünftiges ehrenamtliches Engagement. „Mir ist noch einmal klar geworden, wie wichtig die Vernetzung und Zusammenarbeit mit anderen Ehrenamtlichen, den Beratungsstellen und der kommunalen Ebene ist. Wir müssen nicht alles selber machen und uns für alles verantwortlich fühlen“, so Geli Wald von der Flüchtlingsarbeit in Rastede. Mit vielen neuen Impulsen und deutlich mehr Wissen führen die Teilnehmenden in ihre Heimatorte zurück.
  
Das Seminar wurde von der Niedersächsische  Freiwlligenakademie mit Finanzmitteln des Landes Niedersachsen unterstützt. Ein Folgeseminar ist für 2020 geplant.

Gomathy Grundey (Mitte) von der Niedersächsischen Freiwilligenagentur in Hannover, begleitete das Seminar.
Uwe Fischer, und Heike Scharf initiierten das Seminar für Ehrenamtliche. Michaela Villani (Mitte) gab als interkulturelle Trainerin Impulse für „Interkulturelle Sensibilität“.
Cyrille Lobe Ndoumbe von Integration e.V informierte über die Aufgaben von Migrant*innenorganisationen. Der Verein organisiert u.a. seit vielen Jahren den Africa Fussball-Cup in Oldenburg.
Theo Lampe (rechts) konnte den Teilnehmenden viele Tipps aus seiner langjährigen Arbeit beim Diakonischen Werk geben.