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Bischöfin Fehrs: Kirche und Gesellschaft mehr denn je darauf angewiesen, dass sich Menschen engagieren

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat am Donnerstag, 27. März, die Mitgliedschaftsdaten des Jahres 2024 veröffentlicht. „Knapp 18 Millionen Menschen in Deutschland trugen auch 2024 durch ihre Kirchenmitgliedschaft dazu bei, dass kirchliches Leben in unzähligen Gemeinden stattfinden konnte sowie Beratungs- und Bildungsangebote vorgehalten werden konnten“, so die EKD-Ratsvorsitzende Bischöfin Kirsten Fehrs. „Heute ist es längst keine Selbstverständlichkeit mehr, dass Menschen einer Kirche angehören. Gleichzeitig wird immer wichtiger, im kirchlichen Leben vor Ort – gerade in Zeiten unübersichtlicher Krisen – Begleitung und Seelsorge zuverlässig anzubieten. Es braucht spirituelle Orte, um in hektischer Atemlosigkeit zur Ruhe zu kommen, ebenso wie sichere Diskursräume, die Verständigung fördern und die Demokratie stärken. Deshalb sind wir zutiefst dankbar für alle evangelischen Christinnen und Christen, die uns Jahr für Jahr – oder als neugewonnene Kirchenmitglieder – unterstützen. Unsere Gesellschaft ist mehr denn je darauf angewiesen, dass sich Menschen zivilgesellschaftlich engagieren – auch in Kirche und Diakonie“, so die Ratsvorsitzende.

Nach den aktuellen Berechnungen auf Basis der aus den Landeskirchen gemeldeten vorläufigen Zahlen gehörten zum Stichtag 31.12.2024 insgesamt 17.980.000 Menschen einer der 20 EKD-Gliedkirchen an. Getauft wurden 2024 rund 110.000 Menschen. 2023 waren es 136.000. Zusätzlich gab es rund 15.000 Aufnahmen in die evangelische Kirche. Demgegenüber standen 2024 rund 335.000 Sterbefälle. Die Zahl der Austritte nahm gegenüber dem Vorjahr um 8,2 Prozent leicht ab und lag damit bei 345.000. Damit sinkt die Zahl der Mitglieder in 2024 im Vergleich zum Vorjahr insgesamt um rund 3,2 Prozent.

Eine Kirche, die sich immer weniger auf solidarische Unterstützung von Menschen verlassen könne, müsse künftig verstärkt auswählen, wo sie mit ihren begrenzten Mitteln besonders wirksam sein kann, um Menschen in ihrer Religiosität zu unterstützen und ihrer zivilgesellschaftlichen Rolle gerecht zu werden, so Bischöfin Fehrs. Sorge bereiten ihr vor allem die rückläufigen Taufzahlen, die sich als Konsequenz der Mitgliederverluste in den nachfolgenden Generationen immer weiter fortschreiben. „Wir werden alles daransetzen, Menschen mit unseren kirchlichen und diakonischen Angeboten in Kontakt zu bringen und die Bedeutung der Taufe als Ankerpunkt christlicher Gemeinschaft zu verdeutlichen.“ So solle die Initiative #deineTaufe, die die EKD 2023 gestartet hatte, auch künftig durch zusätzliche Angebote im Rahmen von unterschiedlichen Tauffesten weitergeführt werden.

Neue Mitgliederstatistik der oldenburgischen Kirche

Zeitgleich mit der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hat die Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg am Donnerstag, 27. März, ihre grundlegenden statistischen Daten zum kirchlichen Leben im Jahr 2024 veröffentlicht.  

Die Zahl der Christinnen und Christen, die zum 31. Dezember 2024 zur Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg gehörten, beläuft sich auf 349.599. Damit ist die Zahl der Gemeindeglieder der oldenburgischen Kirche gegenüber dem Jahr 2023 um 11.497 Gemeindeglieder zurückgegangen (-3,18 Prozent). 

Im Bereich der oldenburgischen Kirche wurden im vergangenen Jahr 2.239 Kinder getauft. Dies bedeutet im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang um rund 20 Prozent (2023: 2.800 und 2022: 3.334). 

Die Zahl der Austritte aus der oldenburgischen Kirche hat im Jahr 2024 erneut leicht zugenommen auf 7.725 (2023: 7.339 und 2022: 7.199). Zurückgegangen ist im vergangenen Jahr die Zahl der Kircheneintritte auf 326 (2023: 435 und 2022: 475). Die Zahl der evangelisch Verstorbenen lag im Jahr 2024 geringfügig niedriger bei 6.487 (2023: 6.569 und 2022: 6.667). 

In den sechs Kirchenkreisen der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg wurden zum 31. Dezember 2024 folgende Mitgliederzahlen registriert:
•    im Ev.-luth. Kirchenkreis Ammerland: 61.516 Gemeindeglieder, ein Rückgang um 1.679 (-2,66 Prozent);
•    im weiterhin mitgliederstärksten Ev.-luth. Kirchenkreis Delmenhorst/Oldenburg Land: 73.319 Gemeindeglieder, ein Rückgang um 2.761 (-3,63 Prozent);
•    im Ev.-luth. Kirchenkreis Friesland-Wilhelmshaven: 69.215 Gemeindeglieder, ein Rückgang um 2.169 (-3,03 Prozent); 
•    im Ev.-luth. Kirchenkreis Oldenburger Münsterland: 47.371 Gemeindeglieder, ein Rückgang um 620 (-1,29 Prozent);
•    im Ev.-luth. Kirchenkreis Oldenburg Stadt: 60.055 Gemeindeglieder, ein Rückgang um 2.828 (-4,5 Prozent); sowie
•    im Ev.-luth. Kirchenkreis Wesermarsch: 38.123 Gemeindeglieder, ein Rückgang um 1.353 (-3,43 Prozent).

Hinweise: 
Statistische Informationen zur evangelischen Kirche sind abrufbar unter www.ekd.de/statistik sowie unter www.ekd.de/kirchenmitglieder   

Eine Übersicht über die Zukunftsprozesse der EKD finden Sie unter www.kirche-ist-zukunft.de  

Weitere Informationen zur Kirchenentwicklung sind außerdem unter www.ekd.de/kirchenentwicklung einsehbar.