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„Wer vorher gut plant, kann später besser improvisieren“, dieses Motto hilft Christoph Glogger, sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. „Das Projektteam hat gute Arbeit geleistet“, blickt der Veranstaltungsmanager zurück, der seit Februar die Projektleitung des Zukunftskongresses gemeinsam mit Pfarrerin Christiane Geerken-Thomas innehat.

Wenn sich an diesem Wochenende mehr als tausend Besucherinnen und Besucher auf dem Zukunftskongress der oldenburgischen Kirche in der Weser-Ems Halle treffen, ist dies das Ergebnis einer langfristigen Planung: Im Mai 2010 hatte die oldenburgische Synode beschlossen, sich den Veränderungen in den Kirchengemeinden zu stellen, um gut gerüstet zu sein für die Zukunft. Ideen, Fragen, Lösungen sollten nicht nur an der Kirchenspitze diskutiert werden, sondern auf breiter Ebene.

800 Delegierte aus allen Kirchenkreisen und Altersgruppen, dazu 300 Akteure werden sich am 6. und 7. Juli darüber austauschen, welchen Weg die oldenburgische Kirche nehmen soll, um demografischen Veränderungen und finanziellen Herausforderungen effektiv zu begegnen. Bis zum Jahr 2030 wird die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) durch den demografischen Wandel ein Drittel weniger Mitglieder haben, gleichzeitig aber 50 Prozent weniger Einnahmen über Kirchensteuern, so die Prognose der EKD in ihrem Impulspapier Kirche der Freiheit. Perspektiven der Evangelischen Kirche im 21. Jahrhundert. „Die oldenburgische Kirche trifft es zwar voraussichtlich nicht so hart wie andere Regionen“, erklärt Christiane Geerken-Thomas, die auch Mitglied der oldenburgischen Synode ist. „Dennoch müssen wir reagieren.“

Mit einem derart breit aufgestellten Kongress betritt die Kirche Neuland. Mit Spannung wird das Delegiertentreffen deshalb auch in anderen Teilen Deutschland beobachtet. „Einer der großen Kritikpunkte im Vorfeld war, dass vermutlich viel geredet, aber wenig herauskommen werde“, so Glogger. Um Ideen zu bündeln und konkrete Schwerpunkte zu setzen, werden nun in allen Foren, Podien und Workshops sogenannte „Wegweiser“ entstehen, die eine Hauptthese aufgreifen. „Das beinhaltet natürlich auch die Erwartungshaltung an die Delegierten, Entscheidungen treffen zu müssen“, so Glogger.

Was jetzt rund und perfekt geplant wirkt, war am Anfang von Unsicherheiten geprägt: „Wir haben gezittert, ob wir genügend Rücklauf aus den Gemeinden bekommen“, gibt Christiane Geerken-Thomas zu. Um Multiplikatoren zu rekrutieren, war sie deshalb bei Pfarrkonventen und Regionalen Dienststellen unterwegs und hat in gezielten Gesprächen für den Zukunftskongress geworben. Mit seiner Begeisterung hat das Projektteam, bestehend aus insgesamt neun Mitarbeitenden, nach und nach die Gemeinden angesteckt. 30 Stände für das „Schaufenster Zukunft“ beispielsweise waren ursprünglich geplant – viel zu viele, befürchteten die Kongress-Organisatoren zunächst. 35 werden es nun tatsächlich.

„Irgendwann ist der Knoten geplatzt, und es hat sich eine unglaubliche Dynamik entwickelt“, freut sich Christoph Glogger. Ob Kinderbetreuung, der schnelle Umbau einzelner Räume, der perfekte Zeitablauf – alles ist mittlerweile geregelt.

„Ich habe selten eine Veranstaltung erlebt, die im Vorfeld so gut organisiert war“, sagt Christoph Glogger, und er muss es wissen: Seit zwölf Jahren arbeitet er als Veranstaltungsmanager, schwerpunktmäßig für die evangelische Kirche oder den Deutschen Evangelischen Kirchentag. In ihre Vorfreude auf den Kongress, gibt Christiane Geerken-Thomas zu, mische sich auch ein bisschen Wehmut: „Es war toll, in diesem Team zu arbeiten. Ich bedaure, dass das nächste Woche vorbei ist.“ Allerdings noch nicht ganz: Die Ergebnisse des Kongresses werden dokumentiert und im November der Synode zur Beratung vorgelegt. Denn die Zukunft ist mit diesem Kongress ja noch lange nicht entschieden.

 

Ein Beitrag von Anke Brockmeyer

 

Die Projektleitung des Zukunftskongresses erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Christoph Glogger und Pfarrerin Christiane Geerken-Thomas. Fotos: ELKiO
Diakon Martin Kütemeyer ist für die Planung des "schaufensters Kirche" zuständig.
Pfarrerin Christiane Geerken-Thomas (re.) und Birgit Carmona Schneider (li.) vom Projektbüro präsentieren die Kongressunterlagen.
In der Woche vor dem Zukunftskongress hat sich das Projektteam Unterstützung geholt.
Rund 1.000 Kongressmappen mussten in der Woche vor dem Zukunftskongress zusammengestellt werden.
Gute Stimmung herrschte beim Packen des Kongressmaterials im Oberkirchenrat.
Vollbracht: Birgit Carmona Schneider präsentiert die fertig sortierten Kongressmappen. Fotos: ELKiO