Bremen - Amsterdam - Birmingham - Hereford - in dieser Reihenfolge absolvierten 14 Pfarrerinnen und Pfarrer aus dem Kirchenkreis Wesermarsch ihre Anreise zu einer Fortbildung, die ihnen vom 16. bis zum 19. Mai im englischen Hereford eine erste Begegnung mit der Church of England bescheren sollte. Am Ziel ihrer Reise wurden sie von ihrem Amtsbruder Jochen Dallas aus Lemwerder erwartet, der sich vom 1. März bis zum 31. Mai an der dortigen Kathedrale zu einem Kontaktstudium aufhielt.
Die Kathedrale von Hereford stammt aus dem 11. Jahrhundert. Der berühmte englische Komponist Edward Elgar, der die Hymne „Land of hope and glory“ komponiert hatte, war von 1904 bis 1911 dort tätig. Außerdem wird dort eine Weltkarte aus dem 13. Jahrhundert aufbewahrt, die Mappa mundi.
Pastor Dallas hatte für seine Amtsgeschwister aus der Wesermarsch ein umfangreiches Programm zusammengestellt, das den Besuchern neben einem Einblick in das Leben in der englischen Provinz vor allem Begegnungen mit der Church of England bescherte. Noch vor dem Frühstück wurde mit einer kleinen Gemeinde in der Kathedrale das Morgengebet gehalten, an das sich eine Abendmahlsfeier anschloss. Stadtbesichtigungen mit Abstechern in die jeweiligen Pfarrkirchen von Hereford und Ludlow, eine Führung durch das Museum für die Mappa mundi und die berühmte Kettenbibliothek und der Austausch mit den an der Kathedrale tätigen Geistlichen waren ebenso vorgesehen wie ein mittägliches Orgelkonzert, für das der Organist der Westminster Abbey aus London angereist war, und der Evensong zum Abschluss des Tages. Der Pastorenschaft aus der Wesermarsch wird neben der großartigen Architektur der Kathedrale auch das reichhaltige geistliche Leben in diesen alten Mauern in Erinnerung bleiben, das - anders als in Deutschland - ohne Kirchensteuern finanziert werden muss. Das Kontaktstudium ihres Amtsbruders war für die Gruppe ein Glücksfall, eröffnete es ihr doch die Chance auf eine Erweiterung ihres kirchlichen Horizonts.
Jens Möllmann