Auf ein rundum gelungenes und nachhaltiges Treffen sehen die Frauen des Fernkurses „Theologie geschlechterbewusst“ zurück. Am ersten Wochenende im Februar bewältigten sie gemeinsam mit den Kursleiterinnen Dr. Andrea Schrimm-Heins, Ulrike Kothe und Christine Oppermann ein intensives Arbeitspensum. Dabei ging es um die Auseinandersetzung mit Psalmen und anderen biblischen Texten, weiterhin um die Erarbeitung und Darstellung von eigenen Positionen und Überlegungen und vieles mehr.
Es war die dritte von insgesamt sieben Veranstaltungen des Fernkurses, der mit einem Abschlusskolloquium im Mai 2017 endet. Veranstaltet durch das Forum Frauen in Kirche und Gesellschaft der Akademie der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg in Kooperation mit der Ev. Frauenarbeit in Bremen e.V. und dem Ev. Bildungswerk Bremen.
Dieses dreitägige Treffen fand mit Übernachtungen in der Woltersburger Mühle in Uelzen Anfang Februar statt. Die Teilnehmerinnen empfanden besonders angenehm und gemeinschaftsfördernd, eine lange Zeit des Miteinanders zu erleben. Denn die anderen Treffen finden im Wechsel in Oldenburg und Bremen jeweils an zwei Tagen ohne gemeinsame Übernachtung statt.
Die Gastgeberin und gleichzeitig Referentin am Samstag war Professorin Dr. Klara Butting. Sie beeindruckte die Frauen mit ihrer Theologie, die Bibel und gesellschaftliches Engagement verbindet. Butting leitet als Pastorin der Hannoverschen Landeskirche das „Zentrum für biblische Spiritualität und gesellschaftliche Verantwortung" an der Woltersburger Mühle. Sie arbeitet auch als freischaffende Theologin und Autorin und ist als außerplanmäßige Professorin fürs Altes Testament an der Universität Bochum tätig.
Für sie habe die Feministische Theologie in den letzten Jahrzehnten „einen wichtigen Beitrag zur theologischen Diskussion in der Kirche geleistet", indem sie vieles kritisch hinterfragte und zum Umdenken anregte. Für Klara Butting gehört Bibellektüre zum Alltag. Dabei liest sie verschiedene Ausgaben der Bibel, zum Beispiel auch die „Bibel in gerechter Sprache".
„Die Gegenüberstellung einzelner Passagen finde ich unglaublich spannend", erklärte sie. Als Ein-Frau-Betrieb verantworte sie das Programm in der Mühle und biete viele Kurse und Workshops an und betonte: „Die Bibel zu lesen und Worte für den eigenen Glauben zu finden ist wichtig." Sympathisch und authentisch begeisterte sie die Frauen mit ihrer glaubwürdigen Theologie und ihrem Temperament. „Auffällig ist die unglaubliche Offenheit zu lernen, das finde ich toll", lobte Klara Butting ihrerseits die Frauengruppe.
Positiv sahen auch die drei Kursleiterinnen des Fernkurses dieses Wochenende. Sie hatten umfangreiche Aufgaben und Diskussionsrunden für die Frauengruppe vorbereitet. Dem, von den Teilnehmerinnen gestalteten liturgischen Abschluss, folgte Lob für dieses verlängerte Wochenende: „Fantastisch, bewegend, sehr schön, rundum gelungen."
Das nächste Treffen des Studienkurses, zum Thema Ethik, findet im April statt. Öffentlich ist der Vortrag der Referentin Professorin Dr. Elisabeth Hartlieb, zu dem von 16 bis 20 Uhr alle Interessierten herzlich eingeladen sind. Veranstaltungsort ist das Gemeindehaus der Martin-Luther-Kirche, Eupener Str. 2, 26127 Oldenburg.
Ein Beitrag von Bärbel Romey