Am Samstag, 5. November, kamen gut 50 Synodale aus allen zehn Gemeinden des Kirchenkreises Ammerland zur 8. Tagung der Kreissynode unter der Leitung von Kreispfarrer Lars Dede in Augustfehn zusammen. Die Mitglieder des Ammerländer Kirchenparlaments – zu zwei Dritteln selber im Ehrenamt in ihren Gemeinden tätig – beschäftigten sich thematisch eingehend mit der Frage, wie das Ehrenamt in der Kirche noch besser unterstützt werden kann.
Nach dem Eröffnungsgottesdienst in der Friedenskirche, der von Pfarrerin Sygun Hundt gestaltet wurde, trat die Synode im Gemeindehaus an der Stahlwerkstraße zusammen. Kreispfarrer Lars Dede begrüßte die Synodalen und dankte der gastgebenden Gemeinde. Diese wurde von Pfarrer Peter Kunst kurz vorgestellt.
Oberkirchenrat Detlef Mucks-Büker sprach im Anschluss daran das Grußwort des Ev.-luth. Oberkirchenrates in Oldenburg, in dem er auch auf aktuelle kirchenpolitische Fragen im Vorfeld der Landessynode Ende November in Rastede einging.
Pastor Cornelius Grohs, seit gut einem Jahr Pfarrer für Ehrenamt und Lektorenarbeit in der oldenburgischen Kirche, hielt das Impulsreferat zum Thema der Kreissynode. Hierin machte er deutlich, dass die Kirche gerade in Hinsicht auf das Ehrenamt eine „Kultur der Wertschätzung“ zu entwickeln bzw. zu vertiefen habe. Dies sei eine bleibende Aufgabe, die Zeit und Aufmerksamkeit brauche. Gemeinsam sei hier von haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitenden ein Weg zu beschreiten. Es gehe darum, einen „Perspektivwechsel“ zu vollziehen und eine innere Haltung zu entwickeln, die von den Bedürfnissen der ehrenamtlich Mitarbeitenden her denke und die praktische Gemeindearbeit entsprechend gestalte: Die hauptamtlich Mitarbeitenden seien so etwas wie „Mentoren“, die danach zu fragen und zu handeln haben, was die Ehrenamtlichen für ihre Arbeit an Begleitung und Hilfestellung benötigten.
In sechs Arbeitsgruppen, zu denen teils externe Referenten geladen wurden, konnten die Synodalen das Thema „Ehrenamt“ weiter vertiefen. So ging es um die Anerkennung und Wertschätzung von Ehrenamtlichen, um Schritte des „Freiwilligenmanagements“, um geistliche Angebote von und für Ehrenamtliche, um den Lektorendienst, um alternative Gottesdienstformen von und mit Ehrenamtlichen und um die Zusammenarbeit von Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen im Gemeindekirchenrat.
Am Nachmittag stand der Bericht des Kreispfarrers über die Arbeit im Ev.-luth. Kirchenkreis Ammerland auf der Tagesordnung. Hierin ging der Kreispfarrer eingangs auf die neue Übersetzung der Lutherbibel ein, erinnerte an Luthers reformatorische Erkenntnis und blickte auf das Reformationsjahr 2017 im Kirchenkreis voraus. Er informierte über den Stand der Dinge in Bezug auf die neuen Stellen im Bereich der Altenpflegeheimseelsorge und aktuelle Entwicklungen in Bezug auf die Umsetzung des Diakonenstellenplans. Beide Arbeitsbereiche seien von besonderer Bedeutung für den Kirchenkreis.
Im Blick auf die Kirchengemeinden, das Dakonische Werk des Kirchenkreises und das Ev. Bildunsgwerk ging er besonders auf deren Einsatz für die Integration der Flüchtlige im Ammerland ein. "Ich finde es beeindruckend, welches Netzwerk der Unterstützung hier entstanden ist", betonte Dede. Besonders den ehrenamtlich Mitarbeitenden sei hier von Herzen zu danken. Kreispfarrer Lars Dede stellte zudem heraus, dass sich das Diakonische Werk des Kirchenkreis mit 1 ¼ Personalstellen, die nur in diesem Arbeitsbereich tätig sind, engagiert. Diese Arbeit sei unbedingt fortzusetzen.
Ein Blick voraus galt einem ganz besonderen Projekt: Im kommenden Jahr wird der Kirchenkreis einen Kinderkirchenführer herausgeben. Kindgerecht werden darin alle Kirchen der Kirchengemeinden des Kirchenkreises beschrieben. Außerdem wird zur praktischen Erkundung der Kirchen eingeladen. Der Kreispfarrer dankte in diesem Zusammenhang Pfarrerin Gesa Schaer-Pinne (Kirchengemeinde Wiefelstede), die die Beauftragte für die Kindergottesdienste im Kirchenkreis ist, für ihr Engagement. Außerdem wurden die Haushalts- und Stellenpläne für den Ev.-luth. Kirchenkreis Ammerland, das Ev. Bildungswerk Ammerland und der Wirtschaftsplan für das Diakonische Werk Ammerland beraten und jeweils einstimmig beschlossen.
Des weiteren standen Wahlen auf der Tagesordnung: So wurde die Kirchenälteste Friederike Meyer (Kirchengemeinde Friedrichsfehn/Petersfehn) in das Kuratorium des Ev. Bildungswerkes sowie Pfarrerin Sabine Feuerhake (Kirchengemeinde Reekenfeld) in den Kreisjugendausschuss gewählt. Der Kreispfarrer wünscht den gewählten Gottes Segen für ihren Dienst. Mit Berichten – u.a. zum Stand der Planungen für das Reformationsjubiläum 2017 – wurde die Synode fortgesetzt. Zum Abschluss der Synode dankte Kreispfarrer Lars Dede allen, die in den Gemeinden, in den Werken und Einrichtungen und der Verwaltung ihren wichtigen Dienst tun.
Stephan Bohlen