Der aus Delmenhorst stammende ehemalige Vorsitzende der Evangelischen Jugend Oldenburg (ejo), Ingo Dachwitz (28), gehört zu den Kandidatinnen und Kandidaten für die neue Führungsspitze der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Wie die EKD am Samstag, 10. Oktober, in Hannover mitteilte, umfasst der Wahlvorschlag des Ratswahlausschusses insgesamt 23 Personen, davon zehn Frauen und 13 Männer.
Dem Rat der EKD, der für sechs Jahre gewählt wird, gehören 15 Mitglieder an. 14 dieser Mitglieder werden gemeinsam von Synode und Kirchenkonferenz gewählt. Die Präses der Synode, die frühere FDP-Bundesministerin Irmgard Schwaetzer, steht kraft ihres Amtes als Mitglied des neuen Rates bereits fest. Der neue Rat wird bei der Synodentagung am 10. November in Bremen gewählt.
Der seit 2012 in Berlin studierende Ingo Dachwitz (Masterstudium Medien & Politische Kommunikation an der Freien Universität Berlin) ist seit Mai 2009 als Jugenddelegierter Mitglied der EKD-Synode. Von 2011 bis 2014 nahm er als Mitglied im Bundesvorstand der Arbeitsgemeinschaft der evangelischen Jugend Deutschland (aej) die Interessenvertretung für bundesweit ca. 1,2 Millionen junge Protestantinnen und Protestanten wahr. Von 2007 bis 2011 war er Mitglied im ejo-Vorstand, die letzten beiden Jahre als Vorsitzender. In den Jahren 2004 bis 2007 war er Vorstandssprecher des Kreisjugendkonvents der Evangelischen Jugend im damaligen Kirchenkreis Delmenhorst. Bereits seit 2002 engagierte er sich als Freizeitleiter später als Schulungsleiter in der Evangelischen Jugend Delmenhorst.
Für den Fall seiner Wahl in den Rat der EKD möchte Ingo Dachwitz einen Schwerpunkt auf die beiden Themen Verbesserung kirchlicher Kommunikation sowie Kirche in der digitalen Gesellschaft legen. Dabei gehe es ihm um die Frage, wie die EKD innovative Formen des Glaubenslebens fördern und das Internet als politischen Raum mitgestalten könne, so Dachwitz.
Der Rat leitet die EKD in allen Angelegenheiten, die nicht ausdrücklich anderen Organen vorbehalten sind. Insbesondere soll er mit theologischer und missionarischer Arbeit die Gemeinschaft der Gliedkirchen in der EKD befördern, für die Zusammenarbeit der kirchlichen Werke und Verbände in allen Bereichen sorgen, die evangelische Kirche in der Öffentlichkeit vertreten und zu Fragen des religiösen und gesellschaftlichen Lebens Stellung nehmen.