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Hamburg/Hatten (epd). Die Schulleiterin und Sachbuchautorin Silke Müller aus Hatten bei Oldenburg fordert striktere Regeln für den Umgang von Kindern und Jugendlichen mit Social Media. «Ich bin für ein Smartphone-Verbot bis 14 Jahre», sagte die 45-Jährige dem Magazin «Spiegel» (Samstag). «Grundschulkindern ein Smartphone zu schenken, müsste bestraft werden. Das ist aus meiner Sicht Kindeswohlgefährdung, und ein Bußgeld könnte nicht hoch genug sein.»

Kindern und Jugendlichen würden im Netz verstörende Inhalte zugemutet, sagte Müller, die auch Digitalbotschafterin des Landes Niedersachsen ist. Sie hätten kaum die Möglichkeit, brutale, menschenverachtende Bilder zu verarbeiten. Außerdem würden sie zu gefährlichen Mutproben aufgefordert und seien mit manipulativen Inhalten sowie Fake News konfrontiert. Schulen müssten Kindern und Jugendlichen hier Unterstützung bieten und zugleich die digitale Bildung fördern.

Die Leiterin der Waldschule Hatten im Landkreis Oldenburg hat mehrere Bücher zum Themenbereich veröffentlicht. Aus ihrer Sicht müssten Lehrkräfte zu standardisierten Fortbildungen zum Thema Digitalisierung verpflichtet werden. Sie fordert «einen Expertenrat aus Wissenschaft und Praxis, der unabhängig von Parteipolitik eine Art Betriebsanleitung für Schulen zur digitalen Bildung erarbeitet».

Müller lobte den Vorstoß Hessens, wonach die private Smartphone-Nutzung vom nächsten Schuljahr an in Schulen verboten sein soll. «Ich würde mir von der Kultusministerkonferenz eine einheitliche Linie wünschen», sagte sie.