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Die Oldenburger Redakteurin der Evangelischen Zeitung, Kerstin Kempermann, im Gespräch mit Pfarrerin Donata Etsi aus Togo, Leiterin des Ländlichen Entwicklungszentrums Notsé. Pfarrerin Etsi nahm als Referentin am Podium zum Thema "Global handeln oder den eigenen Kirchturm retten? Für eine Kirche mit Weit - Sicht" während des Zukunftskongresses der oldenburgischen Kirche teil.

 

Frau Etsi, was ist Ihr erster Eindruck vom Zukunftskongress der oldenburgischen Kirche?
Etsi: Ich habe einen sehr guten Eindruck. Dass man mich zu diesem Kongress eingeladen hat, ist ein sehr schöner Ausdruck des „Gemeinsam Kirche seins“ des Nordens und des Südens. Umso mehr, als ich in einem der Podien auch etwas beitragen kann, was weiterführend für die Zukunft ist. Die Zukunft gehört Gott. Aber wir sind Teil von Gottes Plan und deshalb aufgerufen, die Zukunft mitzugestalten.

Haben Sie schon einmal einen vergleichbaren Kongress erlebt?
Etsi: Etwas direkt Vergleichbares habe ich noch nicht erlebt. Aber in Togo sind wir in einem ähnlichen Prozess. Vor zehn Jahren haben wir ein Programm der Reorganisierung gestartet, das derzeit wieder überarbeitet wird. Wir haben unsere Stärken und Schwächen ausgeleuchtet, um zu sehen, wie wir als Kirche weitergehen können. Deshalb ist dieser Kongress für mich besonders bereichernd.

Wenn Sie auf die Zukunft der Kirche blicken, stehen Sie dann in Togo vor ähnlichen Problemen wie die oldenburgische Kirche?
Etsi: Es ist erstaunlich, wie viel Gleichheit es mit Blick auf die Probleme gibt. Die Globalisierung ist eine Herausforderung, der wir uns gemeinsam stellen müssen. Wir müssen uns fragen, wie können sich Christinnen und Christen in dieser Welt darstellen. Und auch uns beschäftigt die Frage nach den Ressourcen. Mit Blick auf die Menschen und die finanziellen Mittel. Aber es gibt auch Unterschiede. In Togo haben wir ein Jugendproblem, während hier die Frage, wie geht man mit den vielen älteren Menschen um, ein zentrales Thema ist.

Sie sind beim Zukunftskongress Referentin beim Podium „Global handeln oder den eigenen Kirchturm retten? Für eine Kirche mit Weit - Sicht!“ Was verbindet deutsche und afrikanische Gemeinden ihrer Meinung nach?
Wir haben eine gemeinsame Wurzel: unser Christentum. Ich habe bisher eine sehr gute Partnerschaft erlebt. Vor allem durch die Norddeutsche Mission. Darüber hinaus verbinden uns gemeinsame Themen. Der Umgang mit dem Problem Armut ist eines dieser Themen. Interessant ist für uns in Togo auch der christlich-muslimische Dialog, der in Deutschland bereits geführt wird. Im Moment ist es so, dass das Christentum in Togo sehr stark ist. Aber es gibt auch immer mehr Muslime. Wir müssen mit ihnen in Dialog treten.

Donata Etsi, Pfarrerin aus Togo
Donata Etsi, Pfarrerin aus Togo