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Der Kirchenkreis Friesland-Wilhelmshaven ist in Bezug auf die Kirchenmusik Vorreiter. Als erster Kreis habe er auf der Grundlage des „Kirchengesetz für den kirchenmusikalischen Dienst“ ein komplettes Konzept erarbeitet und umgesetzt, lobte Landesmusikdirektorin Beate Besser jetzt bei einer Feierstunde anlässlich der Unterzeichnung der notwenigen Nachträge zum Dienstvertag, für die der Weg bei der Kreissynode im März wie damals berichtet freigemacht wurde.

Um das Dienstverhältnis der Kantorate von der Kirchengemeinde als bisherigem Anstellungsträger nun auf den Kirchenkreis zu übertragen mussten die Verträge von den Kantoren selber aber auch von den betroffenen Kirchengemeinden und vom Kreispfarrer unterzeichnet werden. Dabei berichtete Kreispfarrer Christian Scheuer von einem sehr arbeitsintensiven Jahr, in dem ein eigens eingesetzter Fachausschuss um eine Konzeption auf der Grundlage der neuen Gesetzgebung erarbeitet habe. Er lobte die gute Unterstützung in Sachen Verwaltung aus der Regionalen Dienststelle mit Burkhard Streich und in Bezug auf das musikalische Fachwissen mit Beate Besser, ohne die das Konzept nicht zustande gekommen wäre.

Die Übertragung der Anstellungsträgerschaft wurde vollzogen, um die drei vollen Kantorenstellen im Kirchenkreis Friesland-Wilhelmshaven zu sichern und die kirchenmusikalische Arbeit ausbauen zu können. Klaus Wedel aus Jever bleibt Kreiskantor und wird zugleich als Koordinator arbeiten. Markus Nitt ist nun Stadtkantor in Wilhelmshaven mit Sitz bei der Kirchengemeinde Bant und Dorothee Bauer und Thomas Meyer-Bauer teilen sich eine Stelle als Stadtkantoren in Varel. Durch die neue Konzeption ergibt sich erstmals eine „echte Viertelstelle“ für das Kreiskantorat, denn hier bringen sich alle Kantoren mit zehn bis 15 Prozent ihrer Arbeit ein. Finanziell wird wie bisher auch ein Budget vom Oberkirchenrat aus Oldenburg zur Verfügung gestellt.

Kreispfarrer Scheuer erklärte, mit dem neuen Konzept sei „die Quadratur des Kreises“ gelungen. Denn hiermit komme nicht nur der Kirchenmusik selber eine ganz neue Bedeutung zu, es werde vielmehr dafür gesorgt, dass zukünftig eine breitete Streuung möglich sei und die Kirchenmusik damit eine größere Ausstrahlung in der Breite finden werde. Waren es bisher eher Schwerpunktgemeinden, an denen die Musik eine große Rolle spielte, so sollen nun auch die 28 Kirchengemeinden im Kirchenkreis ohne eigenes Kantorat besser von der Arbeit profitieren. „Das ist der echte Mehrwert des neuen Konzepts“, so Kreispfarrer Scheuer.
Annette Kellin

 

Sie unterzeichneten die Verträge zum Wechsel der Trägerschaft der Kantorate: (von links) Rainer Ewald (Gemeinde Bant), Markus Nitt, Christian Scheuer, Klaus Wedel, Rüdiger Möllenberg (Gemeinde Jever), Beate Besser, Thomas Meyer-Bauer und Dorothee Bauer sowie Martin Kubatta (Gemeinde Varel). Foto: Annette Kellin
Sie unterzeichneten die Verträge zum Wechsel der Trägerschaft der Kantorate: (von links) Rainer Ewald (Gemeinde Bant), Markus Nitt, Christian Scheuer, Klaus Wedel, Rüdiger Möllenberg (Gemeinde Jever), Beate Besser, Thomas Meyer-Bauer und Dorothee Bauer sowie Martin Kubatta (Gemeinde Varel). Foto: Annette Kellin