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„Die Frauenkirche ist weltweites Symbol für die Überwindung der Teilung und das Zusammenwachsen Deutschlands. Grund genug, an diesem Ort dankbar zu sein vor Gott und gegenüber den Menschen“, erläutere Feydt den besonderen Gottesdienst zum 20. Jahrestag der Deutschen Einheit. Der Frauenkirchenpfarrer ist in der ehemaligen DDR groß geworden und erlebte die Wiedervereinigung während seines Theologiestudiums in Leipzig. Gemeinsam mit dem in den alten Bundesländern aufgewachsenen Bischof Jan Janssen hielt er eine Dialogpredigt. Mit Worten aus dem Alten Testament und dem Römerbrief zeigten die beiden Geistlichen an, welcher Werte sich die Menschen heute für eine friedliche Zukunft besinnen sollten. Die Predigt brachte zum Ausdruck, dass die Kraft dazu aus dem Glauben an Gott geschöpft werden kann.

 

Mit Blick auf die Friedliche Revolution 1989 und die deutsche Wiedervereinigung vor 20 Jahren betonte Bischof Janssen, entgegen allen Trends und politischen Prognosen habe eine gottvergessene Gesellschaft begonnen, nach den Krafträumen Gottes zu suchen und die Freiräume in den Kirchen und Gemeinden zu nutzen. „Dafür sagen wir Gott heute Dank, ohne größeren Stolz, aber doch sehr aufrecht, weil aufgerichtet. Das erfüllt uns mit Trost, das ist weiterhin Ermutigung!"

 

„Bitten wir um Vergebung für das Vergessen Gottes in Ost wie West, in der Vergangenheit und heute. Wenn wir wirklich eine Wende wollen, dann eine Wende hin zu Gott. Hinwendung zu Gott", sagte Frauenkirchenpfarrer Feydt.

 

Beide Theologen riefen zu Gerechtigkeit und Frieden auf. Gerechtigkeit dürfe jedoch nicht nur von den anderen gefordert werden. „Bleibt ihr treu! Würdigt sie, wo sie sich durchsetzt! Und seid Gott für jedes Tun des Gerechten dankbar!", so Janssen.

 

Frieden dürfe nicht nur für das andere Ende der Welt eingeklagt werden. „Sucht ihn euch! Würdigt, wo er spürbar gelebt wird. Seid Gott für jede Erfahrung von Frieden dankbar!", forderte Feydt.

 

Am Sonntagnachmittag predigte Bischof Jan Janssen auch noch in der Peterskirche Görlitz und erinnerte an die vielfältigen Formen der Partnerschaften von Kirchengemeinden. Seit 1970 waren diese Partnerschaften kontinuierlich gewachsen auf rund 100 Gemeinden in der ehemaligen DDR und rund 60 Gemeinden der oldenburgischen Kirche. Laut Janssen hat das geschwisterliche Miteinander vor allem Hilfe zur Selbsthilfe geleistet.

 

Hier finden Sie die Dialogpredigt von Bischof Jan Janssen und Frauenkirchenpfarrer Sebastian Feydt.

 

Dialogpredigt zum 20. Jahrestag
der deutschen Einheit in der
Frauenkirche Dresden: Bischof Jan
Janssen und Pfr. Sebastian Feydt.