Ahlhorn/Kr. Oldenburg (epd). Die Dietrich-Bonhoeffer-Klinik für suchtkranke Jugendliche in Ahlhorn bei Oldenburg ist insolvent. Die Vorstände der Diakonie im Oldenburger Land, Mario Behrends und Pastor Friedrich Ley, haben am Dienstag einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Oldenburg gestellt, wie eine Sprecherin der Diakonie mitteilte. Grund dafür sei das durch die aktuellen Rahmenbedingungen entstandene Ungleichgewicht von Kosten und Erträgen. Die beiden Vorstände haben ihr Amt erst zum 1. Januar angetreten.
Die 57 Beschäftigten sowie die Patientinnen und Patienten seien über den Insolvenzantrag informiert worden, hieß es. Über das Insolvenzgeld seien die Gehaltszahlungen für drei Monate gesichert. Wie es mit der 1980 gegründeten Spezialklinik zunächst weitergeht, müsse der vom Gericht zu bestellende Insolvenzverwalter entscheiden.
Der Betrieb der Klinik mit seinen 48 Patientenplätzen werde währenddessen fortgeführt. Über Perspektiven für die Klinik solle der Insolvenzverwalter gemeinsam mit dem Vorstand und der Klinikleitung beraten. Auch Gespräche mit den Kostenträgern seien beabsichtigt.
Die Bonhoeffer-Klinik ist eine von wenigen Suchtkliniken in Deutschland, die auf die Behandlung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 14 bis 25 Jahren spezialisiert ist und über eine pädagogische und erzieherische Betreuung verfügt. Neben den Einzel- und Gruppengesprächen nehmen der Sportunterricht und das Arbeiten in verschiedenen Werkstätten einen großen Raum ein.
Die Klinik zeichne sich durch ein besonderes Behandlungsangebot für Doppeldiagnosen bei Sucht und Psychose aus, hieß es. Hinzu komme die Behandlung von posttraumatischen Belastungsstörungen und Borderline-Persönlichkeitsstörungen.