Besonders dankte Janssen für Groblebens inhaltlichen Beiträge. Sie haben sich immer wieder zu sozialethischen Fragestellungen kundig gemacht, Diskussionen ausgelotet und Positionen erarbeitet. Gerade in Sozialethik und Bildungsverantwortung der Kirche spiele die kritisch-konstruktive Auseinandersetzung mit den sogenannten Anderen in der Gesellschaft eine wichtige Rolle. Unterricht und Seelsorge fordern Kenntnis und Fachberatung in einem viel undurchsichtiger gewordenen religiösen Markt, betonte Janssen in Hinblick auf das neue Arbeitsfeld von Olaf Grobleben als Beauftragter für Sekten- und Weltanschauungsfragen der oldenburgischen Kirche. Der religiöse Markt hat sich verändert. Seine Sonderangebote in den Regalen der Esoterik sind subtiler geworden. Hier brauchen wir weiterhin Kriterien und Diskurse, was biblisch, christlich, evangelisch vertretbar ist und wo Grenzen sind.
In seiner Abschiedspredigt sagte Grobleben: Wer Entscheidungen trifft, der muss auch damit rechnen, dass diese Entscheidungen nicht jedem gefallen und muss daher auch bereit sein, sich der Kritik zu stellen. Wer mit kritischen Anfragen und auch Vorwürfen nicht umgehen kann oder möchte, sollte davon Abstand nehmen, nach einem kirchenleitenden Amt zu streben.
Mag Dank auch einmal ausbleiben oder mögen auch noch so viele Beschwerden und kritische Anfragen auf unseren Schreibtischen liegen: Gott lädt uns ein zu einer Glaubenshaltung, die von Lob und Dankbarkeit geprägt sein soll. Grund genug zur Dankbarkeit habe ich, haben Sie alle, haben wir alle. Was hindert uns denn daran dankbar zu sein?, schloss Grobleben seine Predigt.
Am 1. Oktober 2001 hatte Olaf Grobleben die Stelle des Oberkirchenrates in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg übernommen. Sie war von der Synode erstmals auf zehn Jahre befristet worden. Grobleben leitete zuvor den Bildungsbereich der Aus- und Fortbildungsstätte Henriettenstiftung in Hannover. Sein Dezernat im kirchenleitenden Kollegium umfasst die Verantwortung für die Beratungsstellen, die Diakonie, die Erwachsenenbildung, für theologische Fragen und Bildung sowie für den Religions- und Konfirmandenunterricht. Im November vergangenen Jahres hatte er der Synode gegenüber erklärt, auf eine erneute Kandidatur als Theologischer Oberkirchenrat zu verzichten. Zu seinem Nachfolger wählte das Kirchenparlament im Mai dieses Jahres den Gladbecker Superintendent Detlef Mucks-Büker, der zum 1. Oktober das Amt als Oberkirchenrat übernimmt.
Zum 1. Oktober wird Pfarrer Olaf Grobleben Beauftragter für Sekten- und Weltanschauungsfragen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg. Er wird damit Nachfolger von Pfarrer Rainer Schumann, der zum 1. September in den Ruhestand trat.