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Hannover/Osnabrück (epd). Nach der Aufstockung der Hilfen für frühere DDR-Heimkinder können auch ehemalige Heimkinder im Westen damit rechnen, dass der Fonds zu ihrer Unterstützung deutlich aufgestockt wird. Der Mehrbedarf aufgrund unerwartet hoher Antragszahlen belaufe sich auf 183 Millionen Euro. «Dieser Betrag ist an die Errichter des Fonds herangetragen worden», sagte der Pressesprecher der Diakonie in Niedersachsen, Sven Quittkat, im Gespräch mit der Neuen Osnabrücker Zeitung (Samstagsausgabe).

Der Zeitung zufolge zeichnet sich eine Aufstockung von 120 Millionen auf über 300 Millionen Euro ab. Die evangelische Kirche habe bereits signalisiert, ihren Anteil am Mehrbedarf leisten zu wollen, sagte Quittkat. Er ist Vorsitzender des Beirats der niedersächsischen Anlauf- und Beratungsstellen in Hannover. Der Fonds für ehemalige Heimkinder wird je zu einem Drittel vom Bund, den westdeutschen Ländern und den beiden christlichen Kirchen finanziert.
Details der Aufstockung würden zurzeit geklärt. Das Bundesfamilienministerium habe eine Regelung bis zum Sommer in Aussicht gestellt.

Am Mittwoch hatte das Bundeskabinett den Weg für eine Aufstockung des Fonds für ehemalige DDR-Heimkinder frei gemacht. Nachdem der Bund und die ostdeutschen Länder anfangs mit 40 Millionen Euro kalkuliert hatten, stehen nun bis zu 364 Millionen Euro zur Verfügung. Beide Fonds unterstützen Opfer, denen während ihrer Heimerziehung Leid und Unrecht widerfahren ist und die bis heute unter den Folgen leiden.