Zur 6. Deutsch-Japanischen Kirchenkonsultation treffen sich in diesen Tagen 40 Vertreterinnen und Vertreter deutscher und japanischer Kirchen in Hamburg auf Einladung des Evangelischen Missionswerkes in Deutschland (EMW) und der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).
Besonders über die Herausforderungen, denen sich die Kirchen gegenüber sehen, tauschen sich die Delegierten aus. Dabei werden die aktuellen gesellschaftlichen Realitäten in den Blick genommen, indem die Folgen der Entkirchlichung hierzulande und die Haltung der japanischen Kirchen nach dem Reaktorunglück in Fukushima beleuchtet werden. Weitere Themen bis zum 15. Februar sind Migration und alternde Gesellschaften.
Der Beginn der Tagung fiel auf den Jahrestag des Endes der Christenverfolgung in Japan am 12. Februar 1858. Wir erinnern uns voller Respekt an die schweren Wege, die Christen in Japan zu gehen hatten, betonte der Vorstandsvorsitzende des EMW, der Oldenburger Bischof Jan Janssen. Er ermutigte die Konsultationsteilnehmenden, in Verbundenheit unterwegs zu sein.
Neben Vorträgen von deutschen und japanischen Delegierten sind Exkursionen in Hamburg geplant. Eine kirchliche Sozialstation und verschiedene christliche Migrationsgemeinden sollen besucht werden.
Bischof Ulrich bekennt sich zur weltweiten Ökumene
Für ein ökumenisches Verständnis, das die Nordkirche genau so wie die japanischen Kirchen als Provinz der Weltchristenheit sieht, sprach sich der Bischof Gerhard Ulrich von der Ev.-Luth. Kirche in Norddeutschland bei der 6. Deutsch-Japanischen Kirchenkonsultation aus. Vor 40 Vertreterinnen und Vertretern deutscher und japanischer Kirchen betonte er in Hamburg, die Kirche sei eine inklusive Gemeinschaft, die selbstbewusst ihren Aufgaben nachgehen solle.
Auch wenn hierzulande eine Gottvergessenheit herrsche und in Japan Christinnen und Christen in einer Minderheitensituation seien, sollten sich die Kirchen selbstbewusst den Herausforderungen stellen. Dabei sei keine Missionsstrategie zu entwickeln, sondern ein offener, fairer Dialog, in dem dann auch klar und deutlich geredet werde, angesagt. Ulrich machte Mut, sich in gesellschaftliche Debatten einzumischen, anstatt sich in Sakristeien und Wagenburgen zu verkriechen.
Weitere Informationen finden Sie unter: www.emw-d.de