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Im Keller des Heppenser Pfarrhauses in Wilhelmshaven rattern 1934 die Druckmaschinen. Pastor Kloppenburg und seine Mitstreiter drucken Rundbriefe der Bekennenden Kirche. Nachts werden die Briefe in verschiedenen Postkästen der Stadt eingeworfen, damit sie in ganz Deutschland verschickt werden können. Mehrfach hat die Gestapo die Vervielfältigungsmaschinen beschlagnahmt. An Weihnachten 1934 wird Pastor Kloppenburg das Predigen verboten. Später soll er ganz abgesetzt werden. Die Heppenser Gemeinde organisiert eine Unterschriftensammlung für ihren Pastor, bis die Nazis eingreifen und das unterbinden. Heppens ist mitten im Kirchenkampf und der Heppenser Pastor spielt darin eine wichtige Rolle.


Als Hitler 1933 an die Macht kommt, wurde das von der Mehrheit der Christinnen und Christen begrüßt. Hitler hatte im Wahlkampf um die Gunst der Kirchen geworben. Mit der Machtergreifung sollten die Kirche auf die neue Ideologie ausgerichtet werden. Die „Deutschen Christen“ wollten ein „arisches Christentum“ in einer nach dem Führerprinzip geordneten Reichskirche durchsetzen. Christen und Juden durften nicht mehr heiraten, die jüdische Tradition des Christentums wurde verleugnet.

 

Es kam zum Kampf um die Kirchenleitungen. Als Gegenpol zu den Deutschen Christen bildete sich die Bekennende Kirche, die 1934 in Wuppertal Barmen auf einer Bekenntnissynode die „Barmer Theologische Erklärung“ verfasste. „Jesus Christus, wie er uns in der heiligen Schrift bezeugt wird, ist das eine Wort Gottes, dem wir im Leben und Sterben zu vertrauen haben“,  so lautet eine Grundaussage. Das war eine Absage an Führerkult und ideologische Einflüsse.


Die Heppenser Kirche erinnert in dieser Woche an diese Auseinandersetzungen und an Pastor Heinz Kloppenburg, einer prägenden Gestalt der Bekennenden Kirche besonders im Oldenburgischen.

Mittwoch, 15. Oktober 19.30 Uhr
Vortrag: „Heinz Kloppenburg, die Bekennende Kirche und die  Hitler-Diktatur“ von Dr. Reinhard Rittner (Experte für die Kirchengeschichte im Dritte Reich)


Freitag, 17. Oktober 19.30 Uhr
„Aus der Tiefe rufe ich“
Lesung im Bunkermuseum Norderneystraße aus Kriegserinnerungen von Heppensern. Jugendliche haben in einer Schreibwerkstatt die Erzählungen von Zeitzeugen unter Anleitung der Schriftstellerin Regine Kölpin aufgeschrieben und in einem Buch veröffentlicht. Daraus lesen Silvia Zahn-Claus und Jarno Stiddien.  Die Plätze im Bunker sind begrenzt, Anmeldung im Gemeindebüro unter: 04421 302279

Samstag, 18. Oktober, 19.30 Uhr
„Davon geht die Welt nicht unter“
Konzert mit Fräulein Toni & Er: Musik der 20er und 30er Jahre zwischen Hamburg und Haiti. Mit Klavier und Gesang fängt das Duo das Lebensgefühl dieser Zeit ein und präsentiert es mit einer Brise Meer. Im Heppenser Gemeindehaus, Eintritt frei.
 
Sonntag, 19. Oktober, 10 Uhr
„Gott hat das erste Wort“
Musikalischer Gottesdienst zum Abschluss der Themenwoche

während der ganzen Woche
„Historisches Schaufenster“ im Gemeindehaus
mit historischen Bildern aus Heppens

Die Heppenser Kirche erinnert in dieser Woche an diese Auseinandersetzungen und an Pastor Heinz Kloppenburg, einer prägenden Gestalt der Bekennenden Kirche besonders im Oldenburgischen.
Heinz Kloppenburg 1932 – 1937 Pfarrer der Heppenser Kirche, Leitung der Bekennenden Kirche.
Die Heppenser Kirche in den 1930er Jahren.