Zu sommerlichen Abendandachten wird derzeit regelmäßig in die Christus- und Garnisonkirche in Wilhelmshaven eingeladen. Immer montags ab 21 Uhr geht es hier um das Lied „Der Mond ist aufgegangen“ von Matthias Claudius, ein Lied das sowohl im kirchlichen als auch im weltlichen Leben immer wieder eine Rolle spielt.
Miguel-Pascal Schaar, Mitarbeiter in der „Citykirche“, hat diese Reihe ins Leben gerufen. Neben Gesang und Gebet steht auch eine nähere Betrachtung des Liedes „Der Mond ist aufgegangen“ auf dem Programm der Andacht, die gut eine halbe Stunde dauert. Verschiedene Menschen aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft, aus Kirche und sozialem Leben sind hier involviert und haben sich jeweils einen Satz aus dem bekannten Lied ausgewählt, dem sie näher nachgehen wollten, dessen etwas antiquierten Text sie in heutige Sprache übersetzten.
Jetzt war Beate Besser, Landeskirchenmusikdirektorin aus Oldenburg, in Wilhelmshaven. Unter dem Titel „Wir spinnen Luftgespinste“ betrachtete sie die Strophe „Wir stolze Menschenkinder sind eitel arme Sünder und wissen gar nicht viel. Wir spinnen Luftgespinste und suchen viele Künste und kommen weiter von dem Ziel“. „Luftgespinste – Was für eine poetische Formulierung, es klingt fantasievoll, das hat Farbe, auch wenn wir es im alltäglichen Gebrauch wohl nicht mehr verwenden“, meinte Besser und forderte die Zuhörerinnen und Zuhörer auf, nach eigenen Luftgespinsten zu forschen. „Welche wollen sie behalten, welche lieber wegschieben weil sie sich nicht gut anfühlen?“, fragte sie. Als Ziel formulierte sie das „Bleiben in Gott und seinem Wort“. So ließen sich Luftgespinste auch als Gotteserfahrungen sehen. Besser forderte dazu auf, auch im Alltag Luftgespinsten einen Raum zu geben und sich so gegenseitig Gotteserfahrungen zu schenken.
Am kommenden Montag, 28. August, um 21 Uhr spricht Wilhelmshavens Oberbürgermeister Andreas Wagner über die Zeile „Lass uns einfältig werden“.
Ein Beitrag von Annette Kellin.