Der Oldenburger Bischof Jan Janssen hat an Heiligabend dazu aufgerufen, die Würde der Menschen zu wahren, die weder durch Armut noch durch Hilflosigkeit geschmälert oder genommen werden könne. Das große Fest der Christenheit beginne von Anfang an damit, ein nacktes Menschenkind zu kleiden.

Dies habe nicht nur den allgemeinen Wert, ein Bedürfnis abzudecken, sondern sei als aktuelles Werk der Barmherzigkeit wieder zu entdecken. Denn genau dieses, so auf Hilfe angewiesene Kind Jesus rufe – erwachsen geworden – die Menschen zur Nächstenliebe und zur Achtung der Menschenwürde auf, so Bischof Janssen in seiner Weihnachtspredigt in der Christnacht in der Oldenburger St. Lamberti-Kirche.

Mit Blick auf das gewindelte Kind in der Krippe betonte Bischof Janssen in seiner Predigt zu Lukas 2,7 und 11, dass es von Anfang bis Ende um ein Stück Stoff gehe, „um dieses elementare Stück Menschenwürde, in der Krippe ebenso wie noch am Grab, um dieses Werk der Barmherzigkeit!“

Christinnen und Christen blickten dankbar und voller Hoffnung auf das Kind in der Krippe, wie auch auf den Menschen am Kreuz. Sie setzten ihr Vertrauen in Leben, Sterben und Auferstehen Jesu Christi, und blieben dem treu, der ihnen so nahe komme, so Bischof Janssen.

Der Gottessohn sei nur als Menschenkind zu haben, betonte Bischof Janssen in seiner Weihnachtspredigt. „Wie gut, dass er schon von Anfang bis Ende dabei ist, dass sie immer schon in unser kleines Leben verwickelt ist – diese großartige Geschichte Gottes mit den Menschen.“

Janssen forderte die Menschen dazu auf, dem Respekt zu erweisen, was haupt- und ehrenamtlich engagiert mitarbeitende Menschen nicht nur aber auch unter dem Dach der Kirchen zum Wohl ihrer Nächsten tagtäglich leisteten. „Helfen Sie selbst mit ein paar einfachen Handgriffen mit, wo immer Sie können! Unterstützen Sie andere beim Helfen da, wo Ihnen keine eigene Zeit oder Kraft bleibt“, so der Oldenburger Bischof.

„Machen sie es wie der Evangelist Lukas, der für den Erhalt dieser einfachen Einzelheit sorgt: In Windeln gewickelt! Ein Fetzen Stoff nur, doch Leben erhaltend und rettend wie ein Stück Brot, ein Schluck Wasser, eine stützende Hand!“, so Janssen weiter.

Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von Sigrid Heidemann (Sopran), Imke Glockauer-Götting (Violine) und Tobias Götting (Leitung und Orgel).

Hier finden Sie den vollen Wortlaut der Weihnachtspredigt von Bischof Jan Janssen im Format PDF.