Pfarrerin Julia Neuschwander als neue Leiterin des Referats Seelsorge und Pfarrer Cornelius Grohs als neuer Pfarrer für Ehrenamt und Lektorenarbeit der oldenburgischen Kirche sind am Sonntag, 17. Januar, offiziell in ihre Ämter eingeführt worden.
„Ich wünsche Ihnen viel Mut und Kraft für die neuen Herausforderungen“, sagte Oberkirchenrätin Annette-Christine Lenk am Sonntagnachmittag bei der Einführung von Pfarrerin Julia Neuschwanderund Pfarrer Cornelius Grohs in der gut gefüllten Osternburger Dreifaltigkeitskirche. Lenk las aus dem Buch des Propheten Jesaja: „Mache dich auf, werde licht! Denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des HERRN geht auf über dir.“ Dazu gab sie Julia Neuschwander und Cornelius Grohs mit auf den Weg: „Dass Sie Menschen ermutigen und bestärken, selbst Licht und licht zu werden.“
In einer Dialogpredigt zu ihrer Einführung beschäftigten sich Neuschwander und Grohs mit dem 2. Korintherbrief des Apostels Paulus und den Themen Licht und Finsternis.
„Bei der aktuellen Weltlage kann einem schon finster werden, angesichts von Angst, Terror und Hass“, sagte Pfarrer Grohs. „Und doch zünden Menschen Lichter an, übernehmen Verantwortung. Tag für Tag geschieht es, dass die Welt heller wird durch Christen, die sich engagieren, die ihr Licht strahlen lassen. Ich will dieses Licht leuchten lassen, weniger als Macher, mehr als Ermöglicher.“
„Eine Tür wird geschlossen, Menschen können nicht zueinander, aber unter der Schwelle scheint das Licht hindurch. Licht lässt sich nicht ein- oder aussperren“, sagte Pfarrerin Neuschwander, die angesichts von Flucht und Vertreibung, aber auch der Silvesternacht von Köln auf die Wichtigkeit eines inneren ethischen Kompasses einging. „Heute ist der letzte Sonntag nach Epiphanias, er erinnert an das Licht des ersten Tages. Licht, das Gott aus dem Nichts geschaffen hat. Ich habe Zuversicht, dass es immer Wege gibt, auch wenn alles dunkel ist“, schloss sie ihre Predigt.
Pfarrerin Julia Neuschwander hat zuletzt im Predigerseminar der Evangelischen Kirche der Pfalz junge Menschen auf dem Weg ins Pfarramt begleitet. Seit dem 1. September 2015 ist sie Leiterin des Referats Seelsorge im Dezernat I des Oberkirchenrates der Ev.-Luth. Kirche inOldenburg. Die 47-Jährige ist insbesondere zuständig für die Bereiche Altenpflegeheimseelsorge, Gefängnisseelsorge, Gehörlosenseelsorge, Hospizseelsorge, Krankenhausseelsorge, Militärseelsorge, Notfallseelsorge, Seelsorge in Polizei und Zoll, Reha-Seelsorge, Schwerhörigenseelsorge und Telefonseelsorge.
„Hier handelt Kirche auch für Menschen, die nicht zur Kirche gehören, deutlich erkennbar, wenn sie Menschen in besonderen Lebenssituationen begleitend nahe ist. Fürmich hat Seelsorge Strahlkraft weit über die jeweilige Lebenssituation hinaus“, sagt die Pfarrerin über ihre neue Arbeit.Zu ihren Aufgaben als Leitung des Referats werden weiterhin die fachliche Begleitung und Beratung von Pfarrerinnen und Pfarrern sowie Diakoninnen und Diakonen, die Förderung des Austauschs und der Vernetzung der Sonderseelsorgebereiche, die Organisation von Fortbildungsveranstaltungen, die Erarbeitung und Förderung der Entwicklung von Konzepten sowie die aufgabenbezogene Vertretung in den Gremien der oldenburgischen Kirche, anderer Kirchen und auf der Ebene der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zählen.
Cornelius Grohs war zwölf Jahre lang Gemeindepfarrer in Bruchhausen-Vilsen. Seit Anfang Dezember 2015 ist der 44-Jährige als Pfarrer auf derneu eingerichteten Pfarrstelle für Ehrenamt und Lektorenarbeit der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg tätig.Dabei zählt es zu seinen Aufgaben, die Bedeutung des Ehrenamtes auf allen Ebenen der oldenburgischen Kirche ins Gespräch zu bringen, Haupt- und Ehrenamtliche zu beraten, fortzubilden und Hilfestellungen zur Gewinnung neuer Ehrenamtlicher zu geben. Im Aufgabenbereich Lektorenarbeit geht es darum, Menschen mit einem deutlichen inhaltlichen Interesse an biblischen Textenund theologischen Fragestellungen durch Aus- und Fortbildung zu sprachfähigen Zeugen des Evangeliums zu machen und sie zu befähigen, Gottesdienste zu gestalten.
„Das Thema Gottesdienst in all seiner Vielfalt sowie die Arbeit mit und für Ehrenamtliche sind seit Jahren Schwerpunkte meiner pastoralen Arbeit. Von daher freue ich mich auf meine neue Aufgabe, die beide Bereiche miteinander verzahnt“, erklärt Pfarrer Cornelius Grohs, zu dessen Einführung eigens ein Bus mit Gemeindemitgliedern aus Bruchhausen-Vilsen nach Oldenburg angereist war.
Antje Wilken