„Das Kreuz bleibt schwer. Das vom Tod Jesu und das vom Sterben heute. Doch damit ist Hoffnung verbunden: Seine Last drückt mich einmal nicht mehr nieder. Sondern ist verwandelt und weist auf neues Leben – mit dem Tod und nach dem Tod“, so Oberkirchenrätin Gudrun Mawick in ihrer Predigt in einem Video-Gottesdienst für Karfreitag, der am Mittwoch, 8. April, in der Oldenburger Lamberti-Kirche aufgezeichnet wurde.
Der Gottesdienst ist auf dem YouTube-Kanal der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg zu sehen. Er wurde auch beim Lokalsender Oldenburg Eins sowie beim Lokalsender regiotv ausgestrahlt.
In ihrer Predigt berichtet Oberkirchenrätin Mawick von einer Frau, die sich wegen der Corona-Krise nicht mehr von ihrem sterbenden Vater verabschieden konnte. Die aber Trost in der Vorstellung fand, dass ihr Vater im Tod vielleicht doch nicht so alleine war, wie sie dachte.
„Wer hält uns im Leben und im Sterben?“ Das sei die Karfreitagsfrage durch alle Zeiten, so Mawick. Sie aufnehmen hieße, „mit dem Blick auf das Kreuz Jesu auf die aktuellen Tode um mich herum zu schauen. Wer von uns wird an Corona sterben? Wer wird ohne Geld und Arbeit dastehen? Wie kann ein Leben danach aussehen?“ Auch gebe es eine Fülle an Versuchen, das Leben danach zu befördern: Viele Krankenbetten herrichten, Unsummen an Geld bereitstellen, Lieder von Balkonen singen. „Doch wie es wirklich gehen kann, ein Überleben und ein Leben danach, darauf gibt es keine gewissen Antworten.“ Das gelte es auszuhalten beim Innehalten am Karfreitag, betonte Mawick.
Der Video-Gottesdienst aus der Oldenburger St. Lamberti-Kirche, an dem auch Bischof Thomas Adomeit und der Chor Capella St. Lamberti Oldenburg unter Leitung von Kirchenmusikdirektor Tobias Götting mitwirken, wurde vom Evangelischen Kirchenfunk Niedersachsen-Bremen (ekn) aufgezeichnet.