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Das Evangelium sei nicht zu Ende und deshalb brauche es „jeden, der zuhört, und genauso jede, die es weitersagt!“, betonte der Oldenburger Bischof Jan Janssen am Sonntag, 12. Februar, in der Kirche St. Ansgar in Oldenburg Eversten. Das Wort Gottes müsse weiter ausgesät werden, im Jahreskreis, im Kirchenjahr, im Lebenslauf, trotz der Tatsache, dass es hier oder da verpuffe, versande oder untergehe.

Mit Blick auf den Predigttext über das Gleichnis vom Sämann (Lk 8,4-8[9-15]) betonte Janssen, dass Gott sein Wort aussäe – mit nachhaltiger Ausdauer und aus der Fülle sowie mit aufbauender Effektivität. „Gott sät großzügig, mit beiden Händen, mit weitem Schwung, in üppiger Fülle – voll das Leben!“, so der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg. Auch wenn nur eine Teil auf fruchtbaren Boden falle, so bringe doch ein Viertel des Saatgutes am Ende hundertfach Frucht. „Da rechnet sich die Sache doch! So freigebig ist unser Gott, so fruchtbar ist sein Wort, so rentiert es sich, weil es auf gutem Land hundertprozentigen Ertrag gibt und alle Verluste aufgewiegt.“

Der Gottesdienst in Eversten war der sechste in einer Gottesdienstreihe, die auf den Zukunftskongress der oldenburgischen Kirche einstimmen soll. Dieser steht im Juli dieses Jahres unter dem biblischen Motto „…ein Land, das ich dir zeigen will“. Die Reihe von zehn Gottesdiensten hat im Sommer letzten Jahres in Wilhelmshaven-Voslapp begonnen und führt in etwa monatlichem Rhythmus durch alle sechs Kirchenkreise der oldenburgischen Kirche. Dabei werden unterschiedliche Aspekte für die „Kirche auf den Weg in das Jahr 2030“ aufgegriffen.

Bischof Janssen warnte davor, zu überlegen, „welches Feld nun in Stadt und Land, in Kirche und Gemeinde schlechter wäre als das andere oder besser, wo Gottes gute Saat eher zertreten, vertrocknen oder ersticken würde, wo es zugiger, felsiger, dorniger wäre und wo es aufginge.“ Das Gleichnis sage, dass es all dies gebe, nicht nur auf den verschiedenen Feldern des Lebens. „Das Gleichnis teilt auch die Menschen nicht nach Schubladen ein. Es sagt, das kommt vor, in den besten Familien. Es kennt die Hindernisse und die schlechten Tage“ so Janssen.

Damit das Wort Gottes aufgehe, brauche es Stimmen im Chor wie in der Kirchengemeinde St. Ansgar und Menschen, die sich im Gemeindekirchenrat, in der Diakonie, in der Kindergartenarbeit oder auch für Konfirmanden und Jugendliche einsetzen. „Und ich bin gewiss, es liegt Segen auf Ihrem Säen“, betonte Janssen in Eversten. Bischof Janssen dankte den Gemeindegliedern, dass sie mitgestalten, „ihren Mund aufmachen und Anteil nehmen, ihre Hände nicht bequem in den Schoss legen, sondern das Stück Land, auf das Sie gerade gestellt sind, mit bebauen und bewahren. So gehören Sie schon mit zu dem Volk, das da unterwegs ist, das Gottes Wort und Jesu Weg folgen will in ein Land, das ich dir zeigen will – so lernt Abraham zu hoffen und wir mit ihm, wenn wir Anfang Juli als Kirche in Oldenburg Station beim Zukunftskongress machen.“

Den Gottesdienst in der Kirche St. Ansgar gestaltete Bischof Jan Janssen zusammen mit Pfarrerin Sandra Hollatz, Pfarrer Thomas Hinne und der Ansgari-Kantorei unter Leitung von Johannes von Hoff.

Die weiteren Gottesdienste auf dem Weg zum Zukunftskongress werden mit Bischof Jan Janssen am 18. März in Ofen, am 29. April in Stuhr/ Varrel, am 13. Mai in Elsfleth und am 27. Mai in der Region Vechta gefeiert.

Mit dem Kongress im Juli will die oldenburgische Kirche ihre Zukunft angesichts der anstehenden mittelfristigen und langfristigen Strukturanpassungen bis zum Jahr 2030 planen. Zu dem Kongress werden bis zu 1.000 Teilnehmende erwartet. Alle 117 Kirchengemeinden der oldenburgischen Kirche sollen dazu je eine Delegation entsenden. Das Konzept für die Veranstaltung hat die Synode der oldenburgischen Kirche im November gebilligt.

Weitere Informationen zum Zukunftskongress finden Sie unter: www.zukunft-oldenburg.de

 
Hier finden Sie den <media 10151>Wortlaut der Predigt</media> von Bischof Jan Janssen im Format PDF.

Gottesdienst am 12. Februar in der Kirche St. Ansgar in Oldenburg Eversten mit Bischof Jan Janssen. Fotos: ELKiO/D.-M. Grötzsch
Gottesdienst in der Kirche St. Ansgar: Bischof Jan Janssen (2. von re.), Pfarrerin Sandra Hollatz (2. von li.) und Pfarrer Thomas Hinne (re.).
Ansgari-Kantorei unter Leitung von Johannes von Hoff.
Bischof Jan Janssen im Gespräch mit Gottesdienstbesuchern.
Im Gespräch.