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Was hat die Kirche mit einer kommerziellen Hochzeitsmesse zu tun? Viel! finden evangelische und katholische Kirche und betreuen deshalb seit mittlerweile 17 Jahren einen ökumenischen Stand auf der Oldenburger Hochzeitsmesse in der Weser-Ems-Halle. Der Erfolg gibt ihnen Recht: "Sehr viele Paare nutzen die Gelegenheit, um sich unverbindlich über eine kirchliche Trauung zu informieren", weiß Pastor Carsten Hilgen, der gemeinsam mit mehreren Kolleginnen und Kollegen die Ev.-Luth. Kirche hier präsentiert. "Sich einen Termin bei dem Pfarrer der eigenen Gemeinde zu besorgen, ist sehr viel offizieller als an unserem Stand das Gespräch zu suchen. Hier ist die Hemmschwelle weitaus niedriger."

"Damit es Fest wird" ist das Motto in diesem Jahr. Und tatsächlich ist dies ein Grund vieler Paare, kirchlich zu heiraten: Gottes Segen zu bekommen und damit der Ehe ein besonderes Fundament zu geben, ist ihnen wichtig. Das zeichnet sich in jedem Jahr beim "Meinungsbarometer" ab, mit dem Besucherinnen und Besucher über die Frage abstimmen, warum es ihnen wichtig ist, kirchlich zu heiraten. Schnell führt dieses Thema bei den Paaren zu engagierten Diskussionen. Und in jedem Jahr ist der Punkt "Um Gottes Segen zu bekommen" der begehrteste. "Die Trauung ist einer der Wendepunkte im Leben eines Menschen", erklärt Hilgen. "Es ist ein Anlass zum Nachdenken und der Kirche und Gott nahe zu sein."

Was ist mir eigentlich wichtig in meiner Partnerschaft? Worauf will ich nicht verzichten? Aufschluss darüber gibt der Hochzeitstisch, der von jedem Paar individuell mit Symbolen gedeckt wird. Drei bis vier Dinge darf sich jedes künftige Brautpaar aussuchen: beispielsweise das Handy als Symbol für ein gastfreundliches Haus, Pralinen als Zeichen dafür, dem anderen etwas zu gönnen, Trauben als Bild des Wachsens aneinander, den Stein als Sinnbild dafür, miteinander auch durch schwere Zeiten gehen zu wollen.

Vor der Entscheidung pro oder contra kirchliche Trauung seien oft noch viele Fragen zu klären, erzählt Hilgen. Ist eine Trauung überhaupt möglich, wenn nur ein Partner in der Kirche ist? Wie sieht es bei Paaren aus, wenn der Mann katholisch ist, die Frau aber evangelisch oder umgekehrt? Darf ich mich vom Pfarrer meiner Wahl trauen lassen oder muss es der Gemeindepfarrer sein? Auf Fragen wie diese haben die Mitarbeitenden eine Antwort – und die ist beruhigend: Es gibt eigentlich immer einen Weg, wenn der Wunsch nach einer kirchlichen Trauung besteht. Gleichzeitig bekommen die Paare ganz pragmatische Hilfen, etwa zu ökumenischen Ehevorbereitungskursen, dem neuen Seminar "Duell oder Duett – Impulse zur gelingenden Partnerschaft" oder der Möglichkeit, sich beim Tango auf ganz besondere Weise aufeinander einzulassen.

Seit zehn Jahren ist Carsten Hilgen jedes Jahr mit Begeisterung auf der Hochzeitsmesse dabei. "Wir können die Kirche hier ganz anders präsentieren als im Alltag, kommen mit den Menschen sehr zwanglos ins Gespräch", sagt er. "Und es ist ein schönes Gefühl, etwas bewegen und Paare positiv beraten zu können."
Anke Brockmeyer

Die Hochzeitsmesse ist am 28. und 29. Januar jeweils von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Den ökumenischen Stand der Kirchen finden Sie in Halle 2.
Mehr Informationen zu dem neuen Kursus "Duell oder Duett? Impulse zur gelingenden Partnerschaft" der Ev. Familien-Bildungsstätte unter www.efb-oldenburg.de

 

"Wir möchten den Segen des himmlischen Vaters in unserer Ehe haben", sagen Inka Papenfuß und Manuel Mehl ganz deutlich.
"Die Hochzeit ist untrennbar mit der Kirche verbunden. Sie bekommt dadurch auch eine andere Wertigkeit, wird gefestigter", sind Katharina Swieder und Sönke Mahlstedt überzeugt.
"Die kirchliche Trauung bietet einen feierlichen Rahmen, auf den wir nicht verzichten möchten, und festigt die Partnerschaft auf besondere Weise." Anja Freund und Hergen Decker mit Luissa Sofie.
Stehen Paaren für Fragen und Gespräche rund um die kirchliche Trauung zur Verfügung: Andreas Thibaut (links) und Karsten Hilgen von der Ev.-Luth Kirche in Oldenburg sowie Sabine Orth und Anette Ortmann (rechts) von der katholischen Kirche. Fotos: Anke Brockmeyer