Gleichzeitig fragen sich junge Paare, ob sie denn ein solches gegenseitiges Eheversprechen ein Leben lang halten können, obwohl sie nichts sehnlicher wünschen, ergänzt Alfons Gierse, der am Messestand die katholische Kirche vertritt. Deshalb, so Gierse, dränge es viele Paare, ihre Beziehung unter den Segen Gottes zu stellen, damit es fest wird und fest bleibt. Natürlich sei dies kein Zaubermittel, geben Pfarrer Karsten Hilgen (Bakum) und Michael Kalisch (Ganderkesee) vom Messeteam zu bedenken. Doch vertiefe das Vertrauen auf Gottes Segen das Zutrauen in das, was die Partner an Grundhaltungen für eine gelingende Zukunft zu zweit mitbringen.
Am Kirchenstand können die Paare herauszufinden, welches diese Werte und Wünsche für ihre gemeinsame Beziehung sind. Was braucht es, damit es Fest wird? Unter dieser Fragestellung stehen zahlreiche Begriffe und Gegenstände bereit, aus denen die Paare die für sie wichtigen herausfinden und auf einer Festtafel herrichten können. So steht beispielsweise ein Ring für Treue und Beständigkeit, eine Flasche Sekt für Freude und Geselligkeit oder eine Zigarre für die Fähigkeit, auch mal allein sein zu können. Natürlich fehlen auch nicht das Kreuz für Gottes Segen und der Lippenstift für Sinnlichkeit und Erotik.
Traditionell steht auch in diesem Jahr wieder der Glockenturm bereit, an dem die Heiratswilligen ihren persönlichen Trauspruch ziehen können. Ebenso das Abstimmungsbarometer, an dem die Besucherinnen und Besucher ihre Motive für eine kirchliche Trauung bewerten, indem sie kleine Bälle in bereitstehende Säulen werfen.
Auch über die Hochzeitsmesse in der Weser-Ems-Halle hinaus gibt es kirchliche Unterstützung für die Paare. So bietet die katholische Kirche Kurse zur Ehevorbereitung an und lässt sich dabei auch besondere Aktionen einfallen wie eine Kanutour auf der Hunte. Dabei können die Paare in einem Boot hautnah erfahren, was es bedeutet, als Team zusammenzuarbeiten und sich aufeinander zu verlassen. Was wir im Seminarraum sonst eher theoretisch besprechen, wird hier auf dem Wasser zur Voraussetzung, um heil und trocken ans Ziel zu kommen, erläutert Sabine Orth, die im vergangenen Jahr einen solchen Kurs begleitet hat. Und wer das Kommunikationsverhalten als Paar gezielt trainieren möchte, erhält am ökumenischen Messestand einen Gutschein für ein kostenloses Gesprächstraining.
Zweimal jährlich leitet der evangelische Pfarrer Karsten Hilgen ökumenische Ehevorbereitungskurse in der Familien-Bildungsstätte in Lohne. Hier wird den Paaren die Möglichkeit gegeben, sich über ihr Verständnis von Ehe und Partnerschaft auszutauschen. Auch die konfessionellen Unterschiede und die Bedeutung des Glaubens für eine gelungene Ehe werden thematisiert. Dazu meldeten sich Paare aus dem gesamten norddeutschen Raum an, berichtet der Pfarrer der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Bakum. Darüber hinaus bieten die evangelischen Pfarrerinnen und Pfarrer sehr individuell gestaltete Traugespräche an. Hier sei es möglich auch sehr persönliche und partnerschaftliche Fragen anzusprechen, die weit über die Gestaltung des Gottesdienstes anlässlich der Eheschließung hinausgehen. Pfarrer Hilgen, der seit über sieben Jahren regelmäßig auf dem ökumenischen Kirchenstand der Hochzeitsmesse mitarbeitet, ermutigt die Brautpaare, sich so gegenseitig die Zeit für eine gute Vorbereitung der Eheschließung zu schenken.