Hannover (epd). Die Caritas in Niedersachsen hat zum Europäischen Tag der pflegenden Angehörigen am 6. Oktober mehr Beratungsangebote und eine bessere finanzielle Absicherung für diese Personengruppe gefordert. Zudem verlange der katholische Wohlfahrtsverband mehr Entlastungsmöglichkeiten für pflegende Angehörige, sagte die Vorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft Altenhilfe der Caritas in Niedersachsen, Stefanie Holle.
Pflegedienste seien oft die ersten Anlaufstellen, wenn Angehörige Rat suchten. Um diese wichtige Aufgabe umsetzen zu können, bräuchten die Pflegedienste eine bessere personelle und finanzielle Ausstattung, erläuterte Holle. Pflegende Angehörige könnten oftmals nicht in Vollzeit arbeiten. Das Pflegegeld werde dann für den eigenen Lebensunterhalt eingesetzt, obwohl das nicht erlaubt sei. Vielen Angehörigen drohe wegen fehlender Rentenzeiten die Altersarmut. Die LAG-Vorsitzende forderte «ein besseres System, um pflegende Angehörige finanziell abzusichern».
Damit Pflegende auch einmal Auszeiten nehmen könnten, seien mehr Kurzzeitpflegeplätze notwendig, sagte Holle. Darüber hinaus sollten mehr Erholungseinrichtungen geschaffen werden, die Kombinationsangebote für Pflegende zusammen mit ihren pflegebedürftigen Angehörigen bieten. Auch Tages- und Nachtpflegeangebote könnten ein wichtiger Beitrag zur Entlastung sein. «Nicht zuletzt benötigen wir weiterentwickelte Regeln für Freistellung und Lohnersatz.»
Die Caritas in Niedersachsen vertritt eigenen Angaben zufolge den Landes-Caritasverband für Oldenburg, den Caritasverband für die Diözese Hildesheim und den Caritasverband für die Diözese Osnabrück. Dort arbeiten etwa 9.300 Pflegekräfte in 91 stationären Pflegeeinrichtungen und 56 ambulanten Pflegediensten.