Zu einer Klausurtagung nach Brüssel in die europäische Hauptstadt ist Ende Oktober der Pfarrkonvent aus dem Kirchenkreis Delmenhorst/Oldenburg-Land aufgebrochen. Vom 22. bis 25. Oktober ließen sich 16 Mitglieder des Pfarrkonventes nicht nur von der Schönheit der berühmten Brüsseler Jugendstil-Architektur, von den typischen Fritten, edlen Pralinen und den vielfältigen Biersorten beeindrucken.
Die Brüsselreisenden nahmen vor allem auch Kontakt auf mit der Vereinigten Protestantischen Kirche von Belgien, die 1978 als Zusammenschluss der protestantischen, methodistischen, reformierten und gereformierten Kirchen im Land gegründet wurde. Die 45.000 Gemeindeglieder in 110 wallonischen, flämischen und (drei) deutschen Kirchengemeinden leben in einer extremen Minderheitensituation. Im Gespräch mit der Pasteure Laurence Flachon an der „Chapelle Royale“ mitten in der Innenstadt von Brüssel bekamen die Gäste eine authentische und konkrete Einführung in die internationale Ausrichtung des Gemeindelebens und die Herausforderungen angesichts der säkular und multikulturell geprägten Gesellschaft.
Außerdem waren die Pfarrerinnen und Pfarrer aus Delmenhorst und Oldenburg-Land auch zu Gast bei der lebendigen Deutschsprachigen Evangelischen Gemeinde in Brüssel und bei der kleinen und abgelegenen „Faculteit voor Protestantse Godgeleerdheid“.
Schließlich ging es aber auch um Europa. Ein ganzer Tag diente für den Pfarrkonvent der Kontaktaufnahme mit den europäischen Institutionen. Vor allem die Gespräche mit den Brüsseler Lobbyisten der Diakonie Deutschland und der Konferenz Europäischer Kirchen gaben Einblicke in die Möglichkeiten der Mitwirkung bei der Entstehung europäischer Verordnungen und Richtlinien. Mit tiefen Eindrücken und einer echten Horizonterweiterung kehrten die Teilnehmenden wieder zurück ins Oldenburger Land.
Ein Beitrag von Kreispfarrer Bertram Althausen.