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Die Botschaft der Heiligen Nacht habe die Welt verändert, so der Oldenburger Bischof Thomas Adomeit in seiner Weihnachtspredigt. Sie sei eine „Botschaft von Gottes Nähe und seiner Liebe zu uns – und eine Botschaft der Solidarität unter uns Menschen“. Daher könnten die Menschen hoffnungsvoll in die Zukunft schauen, mit dem Wissen, dass Gott in die Dunkelheiten schon damals gekommen sei und seitdem immer dafür gesorgt habe, dass der Funken der Hoffnung angefacht werde. „Denn nur deswegen konnte die Nachricht von Gottes Liebe über alle Zeiten und Grenzen bestehen und die Menschen berühren und gewinnen“, betonte der Bischof der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg in der Christnacht in der Oldenburger St. Lamberti-Kirche.

 

Gott komme in der Krippe als kleines Wesen in die Welt zu den Menschen, die am Rand stünden, die nicht wahrgenommen würden und deren Schicksal die Mächtigen der Welt kaum kümmere. Ihnen wende sich Gott zu: zuerst den Hirten auf dem Felde dann später vor allem den Mühseligen und Beladenen, so Bischof Adomeit in seiner Weihnachtspredigt (zu Lukas 2,1-20). Die Krippe von Bethlehem sei ein Zeichen dafür, dass Gott sich einmische in diese Welt.

 

Das Kind in der Krippe ist laut Adomeit kein Marketingtrick, keine zu Herzen gehende und rührende Inga-Lindström-Serie in Dauerschleife. „Hier kündet sich Protest, Revolution und Aufstand an. Maria begehrt auf und hält uns Gott ins Bild – so wie er leibt und lebt. Schwach, ohnmächtig und doch so gefährlich, dass Herodes später beschließt, alle Kinder in Bethlehem zu töten.“ 

 

Die Welt habe sich mit Jesus Christus grundlegend verändert. Eine neue Haltung, eine veränderte Kultur, ein ganz anderes Umgehen mit dem Nächsten sei in die Welt gekommen und habe seine Auswirkungen überall erkennbar werden lassen. „Wo einfache Frauen und Männer von der Freiheit, von Frieden und Würde rufen und aufbegehren, wird es für die Mächtigen eng.“ 

 

Das gelte für die Clique der Mullahs im Iran genauso wie für die bibeltreuen Trumpisten im amerikanischen Bibelbelt, die noch immer davon tönten, sie könnten Frauen, Andersdenkenden und Nachdenklichen zeigen, wo es langgehe. Und in Afghanistan könne es auch nicht dabei bleiben, dass Frauen nicht mehr studieren dürften, so Adomeit.

 

In diesem Jahr habe der Ukraine-Krieg sehr viel Leid über die Welt gebracht. „Wir kommen mit unserem Denken, Fühlen und Handeln nicht hinterher.“ Die massiven Folgen des Krieges, die Sorgen um die Energieversorgung und die Inflation verunsicherten zusätzlich. Auch die scheinbar nicht endende Corona-Pandemie bestimme weiterhin das Leben der Menschen und trage zur Verunsicherung bei. 

 

An Heiligabend sei es wichtig, über die Krippe hinauszuschauen. In ihr habe begonnen, was die Welt verändert habe. „Hoffen und helfen wir, dass Gott vollenden wird, was in der Krippe begonnen hat. In diesem Sinne bedeutet Weihnachten zu feiern, zwischen Verheißung und Erfüllung zu leben.“ 

 

Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von der Capella St. Lamberti und Kirchenmusikdirektor Tobias Götting (Leitung und Orgel).

 

Im Anhang finden Sie den vollen Wortlaut der Weihnachtspredigt von Bischof Thomas Adomeit im Format PDF.

 

 

Christnacht in der Oldenburger St.-Lamberti-Kirche. Foto: ELKiO/D.-M. Grötzsch
Christnacht in der Oldenburger St.-Lamberti-Kirche. Alle Fotos: ELKiO/D.-M. Grötzsch
Die Krippe von Bethlehem sei ein Zeichen dafür, dass Gott sich einmische in diese Welt, so Bischof Thomas Adomeit in seiner Predigt.
Bischof Adomeit zeigt einen 3-D-Bastelbogen für eine Weihnachtskrippe, der im Gottesdienst verteilt wurde.
Den Lektorendienst in der Christmette hatte Synodenpräsidentin Sabine Blütchen übernommen.
Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von der Capella St. Lamberti und Kirchenmusikdirektor Tobias Götting (Leitung und Orgel).