Der Tod eines geliebten Menschen ist im Leben von Kindern und Erwachsenen eines der nachhaltigsten und prägendsten Ereignisse. Der Verlust stellt die eigene Weltsicht auf den Kopf, kostet Zeit und Kraft, weil er jeden Menschen mit den eigenen Grenzen konfrontiert. Eine Gruppe mit fachlicher Begleitung kann dabei entlastend und hilfreich sein. Erwachsene denken häufig, sie könnten ihren Kindern den Schmerz und die Schwere des Todes ersparen, indem sie den Fragen der Kinder ausweichen. Dadurch stehen Kinder ihren Gefühlen oft hilflos gegenüber und können die Emotionen und Erfahrungen nur schwer einordnen und verarbeiten.
Ihre Chancen, mit diesen Erfahrungen gut weiter leben zu können, hängen stark von der Begleitung im Trauerprozess ab. Für sie ist es deshalb wichtig, offen über ihre Gefühle und Eindrücke sprechen zu können und von Erwachsenen ehrliche Antworten auf ihre Fragen zu bekommen, weiß Rüdiger Schaarschmidt, Leiter der Ev. Familien-Bildungsstätte Friesland-Wilhelmshaven. Die Kinder fühlen sich oft mit ihren Gefühlen alleine gelassen, weil die Erwachsenen mit sich und ihren eigenen Gefühlen beschäftigt sind. Außerdem wollen sie ihren Eltern nicht noch zusätzlich Kummer bereiten.
Die Erfahrungen in der Familien-Bildungsstätte zeigen, dass Kinder und Jugendliche den Kontakt zu gleichaltrigen Betroffenen als sehr positiv empfinden. In einer Gruppe erfahren sie Solidarität und Gemeinschaft und können sich altersgemäß mit den Themen Sterben, Tod und Trauer auseinander setzen.
Unter der Leitung des Heppenser Pastors Rainer Claus und von Silvia Zahn-Claus treffen sich einmal im Monat an einem Freitag in der Zeit von 15 Uhr bis 18.30 Uhr Kinder ab sechs Jahren, die einen Familienangehörigen, einen Freund oder eine Freundin verloren haben und in der Geborgenheit einer Gemeinschaft diese Erfahrungen verarbeiten wollen.
Manchmal tut es gut, einen Ort zu haben, der anders ist, als das alltägliche Umfeld, wo junge Menschen andere, ebenfalls vom Tod eines geliebten Menschen betroffene Kinder treffen können und neue Erfahrungen möglich sind, sagt Pastor Rainer Claus dazu. In der Gruppe werden Geschichten erzählt, Bilder gemalt und es wird mit weiteren gestalterischen Ausdrucksmöglichkeiten gearbeitet, um mit dem Verlust leben zu lernen.
Treffpunkt ist im Ev. Gemeindehaus Heppens in der Heppenser Straße 29 in Wilhelmshaven. Angesprochen sind Kinder und Jugendliche aus der Stadt Wilhelmshaven und dem Landkreis Friesland. Interessenten nehmen am besten vorab Kontakt mit Pastor Rainer Claus unter (04421) 30 35 34 auf.
Die Teilnahme ist kostenlos. Weitere Informationen bei der Ev. Familien-Bildungsstätte unter (04421) 32016 oder www.efb-friwhv.de