Die Arbeit der christlichen Kirchen in der Tourismusseelsorge wird im Wangerland sehr geschätzt. Kirche und Kommune arbeiten dabei seit vielen Jahren Hand und Hand und das soll auch so bleiben. Bischof Thomas Adomeit besuchte am Freitag, 29. Juli, anlässlich eines großen Kinderfestes den Campingplatz in Schillig und informierte sich vor Ort über die Arbeit und die Perspektiven.
In gemütlicher Runde mit Vertreterinnen und Vertretern aus Kirche und Kommune ging es um Ziele und Vorstellungen, sowie um die Zukunft der Tourismusseelsorge, die in den vergangenen Jahren im Zuge enger werdender Finanzen an unterschiedlichen Stellen beschnitten wurde. Teilnehmende der Runde waren neben dem Bischof der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg, Volker Pickrun, verantwortlicher Diakon für die Arbeit von „Kirche Unterwegs“, die mit ehrenamtlichen Teams während der niedersächsischen Sommerferien unter anderem auf dem Campingplatz von Schillig Angebote für Kinder und Erwachsene vorhalten. Weiterhin Armin Kanning, Geschäftsführer der Wangerland-Touristik, Campingplatzleiter Frank Onnen, Heidi Schlichting, Leiterin der evangelischen Urlauberbücherei auf dem Campingplatz, Sabine Kullik, Pastorin der örtlichen evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde und Pfarrer Dr. Stefan Welz vom Dezernat für Kirche und Tourismus der oldenburgischen Kirche, der selber regelmäßig ehrenamtliche Aufgaben in Schillig übernimmt.
„Leuchtturmarbeit“
Bischof Adomeit zeigte sich beeindruckt von der Vielfalt der Aufgaben. In der Gesprächsrunde wurde von allen Seiten die große Bedeutung der Tourismusseelsorge für den Standort betont. Adomeit selbst sprach von „Leuchtturmarbeit“. Kanning und Onnen erklärten, dass sie die kirchliche Arbeit nicht missen wollten. „Im Urlaub haben die Menschen Zeit, sich wieder um sich selber zu kümmern und genau da kommen die Angebote der Kirche richtig.“ Dabei werde eine große Vielfalt von Menschen erreicht, oft auch gerade die, die mit Kirche sonst wenige Berührungspunkte hätten. Zugleich entlasteten die Angebote für Kinder die Familien, sorgten für geschützte Räume, auch wenn es bei Regenwetter im Wohnwagen der Familien mal ziemlich eng werde. So sei den Kindern ein positives Erlebnis mit Kirche möglich.
Raum schaffen für Begegnungen
Neben der Lage am Wasser seien die besonderen Angebote durch die kirchliche Arbeit ein wesentliches Kriterium für die Attraktivität des Platzes, waren sich Onnen und Kanning einig. „Kirche Unterwegs ist ein selbstverständlicher Bestandteil des Lebens auf dem Platz“, sagte Onnen. Dabei gehe es nicht um bloße Unterhaltung, es sei vielmehr deutlich zu beobachten, dass Menschen nach Spiritualität suchten, erklärte Kullik. „Wir schaffen Raum für Begegnungen, bringen Menschen miteinander ins Gespräch. Genau das ist es, was Menschen heute so oft fehlt“, erklärte Pickrun. Einen besonderen Wunsch hatte Campingplatzchef Onnen: er brachte einen großen Gottesdienst als besonderes Erlebnis auf dem Fußballplatz ins Gespräch.
Es läuft also gut, die Kirche ist auf dem Campingplatz in Schillig gerne gesehen. Doch es gibt auch Sorgen: Es fehlt an ehrenamtlichen Kräften. Viele hätten sich im Zuge der Corona-Pandemie zurückgezogen, wollten selber erst einmal seelisch auftanken. Bischof Adomeit ist allerdings sicher, dass sich viele dieser Kräfte nach einer Weile wieder zurückmelden werden.
Zum Kinderfest, dass von „Kirche Unterwegs“ am Freitagabend organisiert wurde, „brummte“ es rund um das Kirchenzelt. Hier waren verschiedene Stationen aufgebaut, die die Kinder in einer Rallye absolvierten. Immer umlagert war außerdem das Piratenschiff, das Hüpfburg und Rutsche in einem war.
Ein Beitrag von Annette Kellin.