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Wolfenbüttel (epd). Der braunschweigische Landesbischof Christoph Meyns hat die Betreiber der im Braunschweiger Land gelegenen Atommülllager Asse und Schacht Konrad zu anhaltender Transparenz aufgerufen. «Die Politik ist gut beraten, immer wieder neu auch die Sorgen der Bürger zu hören und ihnen einen Raum zu geben, um sich zu beteiligen», sagte der Theologe dem Evangelischen Pressedienst (epd).

   

Aktuell streiten Betreiber, Kommunen und Umweltschützer vor allem über den Standort für ein Zwischenlager unweit des Atommülllagers Asse bei Wolfenbüttel. Kurz vor Weihnachten hatten die Asse-2-Begleitgruppe den als beispielhaft für Transparenz und Öffentlichkeitsbeteiligung geltenden Begleitprozess beendet und einen in den vergangenen Jahren eingesetzten Vertrauensverlust beklagt.

   

Die Begleitgruppe setzt sich aus Vertreterinnen und Vertretern von Kommunalparlamenten und Initiativen aus der Asse-Region zusammen.Möglicherweise soll nun ein neues Beteiligungsformat entstehen. Kritik gibt es auch an dem im Bau befindlichen Endlager Schacht Konrad in Salzgitter, das nach Ansicht von Bürgerinitiativen aus heutiger Sicht nicht mehr genehmigungsfähig wäre.

   

Leider führe kein Weg daran vorbei, dass der Atommüll irgendwo gelagert werden müsse, räumte Meyns ein. «Das Risiko tragen dabei nicht nur die Menschen, die dort wohnen, sondern vor allem die Menschen, die den Müll transportieren, verladen und einlagern», betonte der Bischof. Das werde immer wieder vergessen.

   

In dem früheren Salzbergwerk Asse II lagern rund 126.000 Fässer mit schwach und mittelradioaktiven Abfällen sowie mit Chemiemüll. Die Grube ist instabil und droht, mit Wasser vollzulaufen. Der Atommüll soll deshalb nach Möglichkeit geborgen werden. Schacht Konrad wird derzeit zum Bundesendlager für schwach und mittelradioaktiven Atommüll ausgebaut. Es soll laut Genehmigung bis zu 303.000 Kubikmeter Abfälle aufnehmen. Die Inbetriebnahme ist nach mehrmaligen Verzögerungen nun für 2027 angekündigt.

 

epd