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Hannover/Cuxhaven (epd). Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister hat zu verstärktem Engagement für Frieden und Verständigung aufgerufen. «Helden von heute ziehen keine Schwerter. Sie suchen nach Frieden ohne Blut», sagte er am Freitagabend in der St.-Marien-Kirche in Mulsum bei Cuxhaven. Heutige Helden setzten sich für die Freiheit anderer ein. «Sie wissen, dass die eigene Freiheit immer die der anderen einschließt», betonte Meister, der anlässlich des 500. Jahrestages der «Schlacht um die Wurster Freiheit» in dem Ort predigte.

«Es ist schlimm, dass wir uns in den gegenwärtigen Konflikten wieder in alte und schon fast überwunden geglaubte Zeiten zurückversetzt sehen», sagte der Landesbischof laut Redemanuskript. Terror und Großmachtspolitik gehörten «zum Teufel gejagt». Meister erinnerte an «die guten Visionen» des Christentums. «Sie sind uns seit Tausenden von Jahren überliefert. Schwerter sollen Pflugscharen sein und Spieße Sicheln».

Jede und jeder könne für eine solche Friedensvision durch die Verteidigung demokratischer Werte und die Mitgestaltung des Gemeinwesens eintreten. «Da sind die Heldinnen, die wir brauchen: Alltagsheldinnen und -helden, die im Kleinen Großes voranbringen», unterstrich Meister.

Das Land Wursten ist eine historische Landschaft zwischen Bremerhaven und Cuxhaven. Vom 13. bis zum 15. Jahrhundert war sie ein unabhängiger Bauernstaat. Mit Beginn des 16. Jahrhunderts kam es zu mehreren Schlachten, bei denen Kirche und Adel sich Einfluss sichern wollten. Bei der entscheidenden Schlacht auf dem Mulsumer Kirchhof erlitten die Bauern große Verluste. Quellen zufolge soll es bis zu 1.000 Tote aufseiten der Wurster gegeben haben.