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    Oft seien die Kirchen selbst schon touristische Attraktionen. «Die alten Quaderstein-Kirchen laden mit ihrer im positiven Sinne urigen Atmosphäre ein zum seelischen Durchatmen», sagte der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg. Das zeigten viele Gästebücher in den Kirchen. Für die einen böten die durchbeteten Mauern die Möglichkeit zur tiefen Reflexion, für die anderen die Gelegenheit zu einem kurzen Stoßgebet. «Kirchen bieten mehr als bloß körperliche Wellness.»

   «Wir haben selbst unsere kirchlichen Räume erst wiederentdecken müssen», sagte Janssen. Heute laden viele Kirchen mit dem Siegel für verlässlich geöffnete Kirchen die Urlauber ein. In der Wesermarsch an der Nordseeküste gebe es zahlreiche von ehrenamtlichen Mitarbeitern der Kirchen ausgearbeitete Fahrradtouren von Kirche zu Kirche. «Es muss nicht immer der Kersosin-Urlaub um jeden Preis sein. Sondern:
Entdecke deine Region, deine Herkunft, deine Schätze vor Ort.» In Deutschland seien 1.000 Jahre Kirchengeschichte zu entdecken.

   Zum Reizthema Ladenöffnung am Sonntag sagte der Bischof: «Lasst uns sehen, was wir voneinander haben und nicht gegenseitig das Wasser abgraben.» In Touristenorten dürfen einige Läden nach einer Ausnahmeregelung des niedersächsischen Ladenschlussgesetzes auch sonntags öffnen. Die Kirche verdamme nicht grundsätzlich das wirtschaftliche Interesse in einer Region, sagte Janssen. Vielmehr könne sie sogar einen Beitrag zu den Attraktionen einer Region liefern. So könnte etwa ein kulturell-touristisch organisiertes Fest auf einen besonderen Abendgottesdienst hinführen.

   Bei der ITB in Berlin präsentieren mehr als 11.000 Aussteller aus 187 Länder ihre Produkte und Dienstleistungen. Die Messe zog im vergangenen Jahr rund 170.000 Besucher an. epd