Anlässlich der 1150-Jahrfeier der Gemeinde Ganderkesee haben die evangelisch-lutherische und die römisch-katholische Kirchengemeinde zu einem Gottesdienst am Sonnabend, 21. August, um 11 Uhr in die St. Cyprian-und-Corneliuskirche eingeladen. Der Gottesdienst wurde von Pastorin Susanne Bruns, Pastor Michael Kalisch und Pfarrer Norbert Lach gestaltet. Die Predigt hielt der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg, Jan Janssen. Außerdem wirkte der aramäische Pastor Suleyman Celik der syrisch-orthodoxen Gemeinde mit. Es musizierten der Kirchenchor und der Bläserkreis der Kirchengemeinde.
In seiner Predigt zu Hebr 11,1-3.12,1-2a dankte Bischof Jan Janssen im Blick auf das Jubiläum in Ganderkesee allen, die sich haupt- oder ehrenamtlich für das Miteinander in Politik und Sozialleben, in Wirtschaft und Kultur, in den verschiedenen Kirchengemeinden engagieren. Ihnen "sei von Herzen Dank gesagt für ihr und sein persönliches Beitragen und Bezeugen und Weitergeben", so Janssen.
Indem Jesus als der "Anfänger und Vollender des Glaubens" für die Menschen eintrete, vollende er "unseren Glauben, hilft unserem Unglauben, korrigiert den Pharisäer in uns, der nur an sich selber denkt, und den Zöllner in uns, der kaum zu sich selbst stehen kann. Jesus Christus macht unseren Glauben ganz, fügt hinzu, was fehlt, nimmt weg, was fehl am Platz ist. Dazwischen, zwischen Jesu Anfangen und Vollenden steht unser Hoffen und Handeln." Der Oldenburger Bischof rief dazu auf, auf Jesus ausgerichtet zu bleiben, "wenn wir uns mal geduldig, mal kämpferisch in Gemeinde und Gesellschaft einsetzen, dann wird Segen darauf ruhen. Diesen Segen wünsche ich allen Menschen in Ganderkesee von Herzen."
Die St. Cyprian-und-Cornelius-Kirche kann nach dem Gottesdienst am Sonnabend von 11 bis 18 Uhr und am Sonntag von 14 bis 17 Uhr besichtigt werden. Dazu stehen die Mitglieder des Arbeitskreises Offene Kirche als Ansprechpartner bereicht. Die Ganderkeseer Dorfkirche zählt baugeschichtlich zu den interessanten und zugleich bedeutenden Kirchen des Oldenburger Landes. Sie war bis zum Jahr 1543 römisch-katholisch. Mit der Einführung der Reformation in der Grafschaft Delmenhorst durch Hermann Bonnus wurde sie evangelisches Gotteshaus. Von besonderer Bedeutung ist die Arp-Schnitger-Orgel von 1699, auf dem die Preisträger des diesjährigen Arp-Schnitger-Festivals am 29. August spielen werden. Sehenswert ist auch die Sakristei, die nach umfassender Renovierung seit dem Frühjahr wieder benutzt wird.
Den Wortlaut der Predigt finden Sie hier.