Angesichts der mörderischen Anschläge auf christliche Kirchen in Nigeria hat der Oldenburger Bischof und Vorsitzende des Evangelischen Missionswerkes in Deutschland (EMW), Jan Janssen, dazu aufgerufen, auch in deutschen Gemeinden in Fürbitten an die von der Gewalt betroffenen Menschen zu denken. Frieden auf Erden sei nicht nur ein ferner Engelsgesang zu Weihnachten, sondern bleibe die entscheidende Aufgabe für das Zusammenleben der Menschen weltweit, so der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg.
Nach Medienangaben wurden bei Anschlägen auf Kirchen in Nigeria am ersten Weihnachtstag mindestens 40 Menschen getötet. Zu den Taten soll sich die islamistische Boko-Haram-Bewegung bekannt haben, die dem Terrornetzwerk Al-Kaida nahesteht.
Nicht nur in einer komplexen religiösen Gesamtlage wie in Nigeria sei jede Gewalttat zu verabscheuen, betonte Janssen. In Situationen wie dieser komme es auf jeden einzelnen der vielen Menschen an, die tagtäglich Religion und Vernunft in sinnvoller Ergänzung leben. Dazu gehöre auch, jetzt nicht mit Gegenreaktionen und religiösen Klischees über einander herzufallen.
Gerade die langjährigen christlichen Partnerschaften in den afrikanischen Ländern müssten jetzt besonders unterstützt werden, weil sie in ihrer Arbeit auf einer breiten Erfahrung im dortigen interreligiösen Dialog aufbauen. Dies zeige zum Beispiel die Initiative PROCMURA (Project for Christian-Muslim Relations in Africa Projekt für christlich-muslimische Beziehungen in Afrika) der christlichen Kirchen im anglo- und frankophonen Afrika. Das seit über 50 Jahren bestehende Projekt, das auch vom EMW unterstützt werde, lege Wert auf Aufklärung und respektvollen Dialog. Hier diene jede, auch insbesondere jede finanzielle Unterstützung dem friedlichen Miteinander und dem gegenseitigen Lernen, so Janssen.
Im EMW haben sich evangelische Kirchen, Missionswerke, Freikirchen, missionarische Vereine und Verbände zusammengeschlossen. Seine Mitglieder und Vereinbarungspartner sind in unterschiedlicher Weise in der weltmissionarischen, ökumenischen und entwicklungsbezogenen Zusammenarbeit mit Christinnen und Christen und Kirchen weltweit tätig.
Weitere Informationen zum EMW finden Sie unter: www.emw-d.de