Münster/Vechta (epd). Der Bischof des katholischen Bistums Münster, Felix Genn, hat Papst Franziskus mit Blick auf seinen 75. Geburtstag den Rücktritt angeboten. In einer persönlichen Audienz am Rande der derzeit stattfindenden Weltsynode habe Genn am Freitag in Rom mit dem Papst über das Rücktrittsgesuch gesprochen, teilte das Bistum mit.
Zum flächenmäßig nicht zusammenhängenden Bistum Münster gehört als nördlicher Teil auch der Offizialatsbezirk Oldenburg in Niedersachsen mit rund 265.000 Katholiken zwischen dem Landkreis Vechta und der Nordseeküste. Er umfasst das frühere Land Oldenburg. Sitz ist das Bischöflich Münstersche Offizialat in Vechta.
Genn steht seit 2009 als 76. Bischof an der Spitze des Bistums Münster. Der aus der Eifel stammende Theologe war zunächst Priester in Trier. 1999 wurde er erst Weihbischof, dann Bischof des Bistums Trier. 2003 übernahm er das Ruhrbistum. Am 6. März wird er 75 Jahre alt. Das Kirchenrecht sehe vor, dass ein Bischof, der das 75. Lebensjahr vollende, den Rücktritt anbiete, erklärte das Bistum. Die Entscheidung treffe dann der Papst.
Als Münsteraner Bischof hat sich Genn für eine umfassende Aufarbeitung von sexueller Gewalt und Machtmissbrauch in der katholischen Kirche eingesetzt. Für das Bistum kündigte er Konsequenzen sowie Reformen an. Zudem räumte er Fehler ein. Im Auftrag des Bistums wurde 2022 eine von unabhängigen Wissenschaftlern erstellte Studie über sexuellen Missbrauch im Bistum Münster veröffentlicht.