Ab Donnerstag, 8. Juni, wird die Synode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg zu ihrer siebten Tagung im Evangelischen Jugendheim Blockhaus Ahlhorn zusammentreten. Auf der dreitägigen Tagung wird sich das Kirchenparlament schwerpunktmäßig mit dem Jahresthema „Bildungshandeln der Kirche – evangelische Bildung“ befassen.
„Das Blockhaus Ahlhorn mag für die Synode ein ‚ungewohnter Tagungsort‘ sein“, sagte Synodenpräsidentin Sabine Blütchen, aber er gebe dem Kirchenparlament einen guten Eindruck, was dort in den letzten Jahren geschaffen worden sei und wie nun die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen im Blockhaus Ahlhorn möglich sei. Schließlich habe die oldenburgische Kirche in den vergangenen Jahren knapp sechs Millionen Euro in diese Bildungseinrichtung investiert.
Das Evangelische Jugendheim biete zudem ein ideales Umfeld für den Thementag zum Bildungshandeln der Kirche, dessen Inhalte die Synodale Ingrid Klebingat am Dienstag vorstellte. Bereits in ihrer Vorbereitung habe die Arbeitsgruppe zum Jahresthema schnell erkannt, dass es nicht möglich sein werde, die Vielfalt evangelischen Bildungshandelns in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg auch nur annähernd umfänglich abzubilden, berichtete die Wilhelmshavener Synodale. Vielmehr stelle das Bildungshandeln in seinen vielfältigen Dimensionen eine Querschnittsaufgabe dar. Sie beginne in den Kinderkrippen und führe über Kinder- und Jugendarbeit und die Erwachsenenbildung bis hin zu Angeboten für Senioren und - sie spiele sich in vielen kirchlichen und nicht kirchlichen Räumen ab. Evangelische Bildung sei ein gewichtiges Pfund, so Klebingat, mit dem die oldenburgische Kirche im besten Sinne des Wortes wuchern könne und müsse. Das würden die sechs Arbeitsgruppen widerspiegeln, die für den Donnerstagnachmittag geplant seien. Dabei reiche das Spektrum von der „Ehrenamtskultur“, der „Kinder und Jugendarbeit“, dem „Evangelischen Religionsunterricht an den Schulen“, der „Bildung in den ersten Lebensjahren“, den „Bildungsangeboten der Kirchengemeinden“ bis zur Arbeit der „Evangelischen Akademie und des Evangelischen Bildungshauses“.
Zum Abschluss des Themennachmittages werde Dr. Jörg Matzen, Vorsitzender des Niedersächsischen Landesverbandes der Heimvolkshochschulen, in einem Vortrag wesentliche Herausforderungen benennen, denen sich nicht nur evangelisches Bildungshandeln in unserer Gesellschaft gegenwärtig zu stellen habe, kündigte Klebingat an.
Breiten Raum würden im Verlauf der Synode auch die Berichte des Kollegiums des Oberkirchenrates einnehmen, die in zwei Gruppen am Donnerstagvormittag diskutiert werden, kündigte Synodenpräsidentin Sabine Blütchen an. Diese Berichte werden alle zwei Jahre in dieser Form vorgestellt. Am Freitag wird sowohl die Steuerungsgruppe mit ihrem Zwischenbericht zur „Oldenburger Ortsbestimmung 2.0“ als auch der Werkstattbericht zur Prioritätensetzung in der oldenburgischen Kirche ausführlich besprochen und die Synode wird dann Beschlüsse zur Weiterarbeit fassen.
Während sich die „Oldenburger Ortsbestimmung 2.0“ vorrangig mit Strukturen und Handlungsebenen beschäftigt, gehe es bei dem Werkstattbericht mehr um die künftige Gewichtung von Ressourcen in kirchlichen Arbeitsbereichen, erläuterte Bischof Jan Janssen. Auf Basis einer theologischen Orientierung, beschreibe dieser Bericht, an welchen Stellen sich Veränderungen in der kirchlichen Arbeit anbieten könnten. So müsse beispielsweise die demografische Entwicklung beobachtet werden, dass im Norden der oldenburgischen Kirche inzwischen weniger Menschen leben, während im Süden die Bevölkerung wachse. Auch die Frage, wie künftig weniger Hauptamtliche die ehrenamtlich Mitarbeitenden stärken und begleiten, kirchliche Arbeit zu übernehmen, gehöre zu den Veränderungen. Der Werkstattbericht sei dabei kein fertiges Programm, sondern beschreibe Handlungsfelder, auf denen die Synode entscheiden müsse, welche Arbeitsaufträge sie erteilen wolle.
Am Freitagvormittag wird der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil die Synodentagung besuchen und an der Morgenandacht teilnehmen. Im Anschluss ist ein Grußwort von Ministerpräsident Stephan Weil an die Synode geplant.
Auf der Tagesordnung der Synodentagung stehen weitere Berichte aus Arbeitsprozessen wie zur Kirchenmusik und zu Flüchtlingsfragen und Beratungen zu verschiedenen Kirchengesetzen.