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Prognosen zufolge wird die Bevölkerung bundesweit und auch in Niedersachsen und Bremen zunehmen. Zugleich wächst der Anteil der älteren Menschen deutlich, wie eine Erhebung zeigt. Kommunen müssen sich darauf einstellen, mahnen Fachleute.

 

Hannover/Bremen/Gütersloh (epd). Wie bundesweit wird laut einer Prognose auch in Niedersachsen und Bremen die Bevölkerung bis 2040 wachsen. In Niedersachsen steigt sie aber mit nur um 0,1 Prozent von 2020 an deutlich weniger stark als im Bundesschnitt (0,6 Prozent), erklärte die Bertelsmann Stiftung bei der Vorstellung der Bevölkerungsvorausberechnung des Datenportals «Wegweiser Kommune» am Dienstag in Gütersloh. Bremen verzeichnet unter den drei Stadtstaaten mit 1,1 Prozent den geringsten Zuwachs.

Die Stiftung plädiert für gezielte Strategien, um den Fachkräftemangel zu bewältigen und eine geeignete Infrastruktur für die älteren Generationen aufzubauen. Denn der Prognose zufolge nimmt der Anteil älterer Menschen ab 65 Jahren an der Gesamtbevölkerung stark zu - von 2020 bis 2040 bundesweit von 22 Prozent auf fast 28 Prozent. In Niedersachsen werden demnach 2024 sogar 28,6 Prozent in dieser Altersgruppe sein, in Bremen sind es 25,2 Prozent.

Die zunehmende Alterung der Gesellschaft zeige sich in fast allen Kommunen, sagte der Vorstandsvorsitzende der Bertelsmann Stiftung, Ralph Heck. «Es braucht jetzt gezielte Strategien, um eine geeignete Infrastruktur für die älteren Generationen aufzubauen und die dabei entstehenden wirtschaftlichen Herausforderungen zu bewältigen», erklärte Heck. Neben den Alterssicherungs- und Bildungssystemen sehe sich auch der Arbeitsmarkt mit einer anspruchsvollen demografischen Dynamik konfrontiert.

Auch die Zahl der über 80-Jährigen nehme ab 2027 deutlich zu. Ihr Anteil werde im Jahr 2040 in Niedersachsen bei 9,3 Prozent und damit gut zwei Prozent über dem von 2020 liegen, so der Datenreport. Die Alterung zeigt sich auch an der Entwicklung des Medianalters, also des Alters, das die Bevölkerung in eine ältere und eine jüngere Hälfte teilt.

In Niedersachsen ist mit einem Anstieg des Medianalters innerhalb von zwei Jahrzehnten um etwa ein Jahr von 46,7 auf 47,6 Jahre zu rechnen. In den Stadtstaaten Bremen, Hamburg und Berlin liege er bei ein bis zwei Jahren, hieß es. 2040 wird in allen drei Stadtstaaten das Medianalter aber noch unter 46 Jahren liegen.

Der Prognose zufolge liegt die Bevölkerungsentwicklung in den 13 Flächenländern zwischen einem Plus von 4,6 Prozent in Baden-Württemberg und einem Minus von 12,3 Prozent in Sachsen-Anhalt. Deutliche Bevölkerungszuwächse gebe es in den Stadtstaaten Berlin (plus 5,8 Prozent) und Hamburg (plus 3,5 Prozent).

Basis für die Bevölkerungsvorausberechnung der Bertelsmann Stiftung sind den Angaben zufolge alle Kommunen in Deutschland mit mehr als 5.000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Das entspreche rund 3.000 Gemeinden, in denen 89,6 Prozent der Bevölkerung in Deutschland lebe.