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Die Initiative „wellcome“ hilft jungen Familien mit Kindern. Geschulte Ehrenamtliche unterstützen die Familien gleich nach der Geburt im Alltag. Sie kümmern sich etwa um das Neugeborene, damit die Mutter mehr Schlaf bekommt und der ganz normale „Wahnsinn“ einer Wochenbett-Familie etwas erträglicher wird. „Wellcome“ vermittelt Ehrenamtliche unbürokratisch in junge Familien. Ziel ist es, die Familien und vor allem Mütter vor Überforderung zu schützen und Krisen vorzubeugen.

Seit knapp fünf Jahren wird „wellcome“ jetzt in Wilhelmshaven angeboten, seit mehr als zwei Jahren auch in Friesland. „Wellcome“ setzt sich aus den englischen Wörtern „wellness“ für Wohlfühlen und „welcome“ für Willkommen zusammen.

Familien, die sich für die erste Zeit nach der Geburt Unterstützung wünschen oder die besondere Belastungen haben, wie beispielsweise alleinerziehende Mütter oder Mütter mit Mehrlingsgeburten, erhalten diese Hilfe durch eine ehrenamtliche Mitarbeiterin. Diese besucht die jungen Familien etwa zwei- bis dreimal in der Woche während der ersten Monate nach der Geburt. Wie ein guter Engel packt sie praktisch mit an: Sie wacht über den Schlaf des Babys, während die Mutter ausgiebig duscht, sie betreut das Geschwisterkind oder begleitet die Zwillingsmutter zum Kinderarzt. Darüber hinaus unterstützt sie die Mutter etwa bei der Betreuung des Neugeborenen, bei der Geschwisterbetreuung oder der Erledigung kleiner Einkäufe und Arbeiten im Haushalt

Der erste „wellcome“-Standort wurde vor zehn Jahren in Schleswig-Holstein gegründet. Inzwischen gibt es „wellcome“ bereits über 100-mal in Deutschland. Die Schirmherrschaft in Niedersachsen hat die Sozialministerin Aygül Özkan übernommen, auf Bundesebene ist dies Bundeskanzlerin Angela Merkel.

Trägerin von „wellcome“ im Nordwesten ist die Ev. Familien-Bildungsstätte Friesland- Wilhelmshaven. Hier ist das Hilfsangebot für junge Familien eine Erfolgsgeschichte: elf Familien in Friesland und Wilhelmshaven werden aktuell durch „wellcome“ unterstützt. Im letzten Jahr waren es insgesamt 30, seit dem Start bereits rund 100 Familien.

„Was Akzeptanz und Nachfrage angeht, gehören wir zu den Spitzenreitern in Niedersachsen“, sagte der Leiter der Ev. Familien-Bildungsstätte, Rüdiger Schaarschmidt. „Schon jetzt gibt es zahlreiche Nachfragen nach Unterstützung, sogar für Kinder, die erst im Sommer 2012 geboren werden.“ Der Grund für die gute Akzeptanz im Nordwesten liegt nach Auffassung von Schaarschmidt auch daran, dass „wellcome“ hier mit nur geringer Kostenbeteiligung der Familien angeboten wird: „Wir haben die Gebühren bei uns bewusst niedrig angesetzt, und wer kein Geld hat, dem hilft „wellcome“ trotzdem.“

Jede fünfte Familie, die wellcome unterstützt, bezieht staatliche Transferleistungen, außerdem ist rund ein Viertel Alleinerziehend. Im Durchschnitt bleiben die Ehrenamtlichen sechs Monate in den Familien. Besonders wichtig sei der präventive Charakter des Projekts. „Wellcome kann mithelfen, dass es Schreckensmeldungen von Kindesvernachlässigung und noch schlimmer bei uns nicht gibt“, so Schaarschmidt.

Finanziert wird das Projekt vor allem durch zahlreiche öffentliche und private Sponsoren. Derzeit steht ein Stab von 15 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen zur Verfügung. Um „wellcome“ noch mehr Familien anbieten zu können, werden weitere ehrenamtliche Mitarbeiterinnen benötigt.

 

Familien, die sich Unterstützung von „wellcome“ wünschen, ebenso wie Menschen, die „wellcome“ ehrenamtlich oder auf andere Weise unterstützen wollen, können sich direkt bei der Wellcome-Teamleiterin Elke Stalze-Straus unter (04421) 758 680 melden. Wer möchte, kann dies auch schriftlich tun: „wellcome“, Ev. Familien-Bildungsstätte, Feldmark 56, 26389 Wilhelmshaven, E-Mail: friesland-wilhelmshaven@wellcome-online.de

Geschulte Ehrenamtliche unterstützen junge Familien mit Kindern. Fotos: Ev. Familien-Bildungsstätte Friesland- Wilhelmshaven.
Ehrenamtliche Mitarbeiterinnen besuchen junge Familien etwa zwei- bis dreimal in der Woche während der ersten Monate nach der Geburt.
Wellcome-Teamleiterin Elke Stalze-Straus