Oldenburg (epd). «Das Glück in der Ferne» lautet der Titel einer Ausstellung mit Geschichten von Auswanderern aus dem Oldenburger Land. Allein in den Jahren von 1853 bis 1859 haben von Brake aus etwa 31.500 Menschen die Reise nach Nordamerika angetreten, wie die Landesbibliothek Oldenburg am Mittwoch mitteilte. Dort ist die neue Wanderausstellung der Oldenburgischen Gesellschaft für Familienkunde vom 6. September bis zum 26. Oktober zu sehen.
Im Zentrum der Schau stehen laut der Kuratorin Etta Bengen neun persönliche Lebensgeschichten von Ausgewanderten, die stellvertretend die Migration aus den Landkreisen und kreisfreien Städten des Oldenburger Landes beleuchten. In den Auswanderer-Akten sei häufig zu lesen, dass sich diese Menschen in anderen Ländern und Kontinenten bessere Chancen und Lebensbedingungen erhofften. Manchen sei es gelungen, ihre Hoffnungen zu verwirklichen. Andere Berichte erzählten, wie Ausgewanderte wieder zurückkehrten oder wie sie in der neuen Heimat scheiterten.
Nachvollzogen werde unter anderem der Lebensweg von Eberhard Hayen (1838-1915) aus Oldenburg, der 1859 in die USA auswanderte und dort im Holzhandel erfolgreich war. Mehr als vierhundert Briefe habe er an seine Familie und an Verwandte und Bekannte in der Heimat geschrieben. Anhand der erhaltenen Briefe, persönlicher Andenken, Fotos und behördlicher Vermerke in den Auswanderer-Akten werde sein persönliches Schicksal lebendig, sagte Bengen.