Hannover (epd). Mit einer neuen Sonderausstellung in Hannover erinnern die Polizei und die Gedenkstätte Ahlem an die Verfolgung von Sinti und Roma aus Niedersachsen durch die Nationalsozialisten vor 80 Jahren. Anlass ist der 80. Jahrestag der großen Deportation von Sinti und Roma Anfang März 1943 in das Konzentrationslager Auschwitz in Polen, wie die Polizei am Sonnabend mitteilte. Allein aus Niedersachsen wurden damals in den ersten Märzwochen mehr als 700 Sinti und Roma nach Auschwitz-Birkenau deportiert, unter ihnen auch viele Kinder.
Die Ausstellung «Aus Niedersachsen nach Auschwitz» ist vom 7. bis zum 30. März auf dem Gelände der Polizeidirektion zu sehen. Interessierte können sich für Führungen anmelden. «Überall dort, wo Menschen wegen ihrer Herkunft, ihrer Religion, oder ihres Ansehens beschimpft und bedroht werden, müssen wir hinschauen und handeln», betonte Polizeipräsident Volker Kluwe bei der Eröffnung am Sonnabend.
Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft der Niedersächsischen Beratungsstelle für Sinti und Roma. «Aus der Geschichte können wir nur lernen, wenn wir uns in der Gegenwart mit ihr auseinandersetzen», sagte der Präsident der Region Hannover, Steffen Krach (SPD). Insgesamt ermordeten die Nationalsozialisten im von ihnen besetzten Europa rund eine halbe Million Sinti und Roma.