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Zusammen mit Pastorin Sarah Oltmanns aus Marschacht gestaltete der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg, Jan Janssen, am Sonnabendmorgen auf dem 34. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Hamburg eine Bibelarbeit unter freiem Himmel zur biblischen Erzählung über die „Speisung der Fünftausend“ aus dem Johannes-Evangelium, Kapitel 6. 

Dabei nutzten die beiden Theologen die Kulisse der Speicherstadt, um in Wegstationen die prägenden Elemente der biblischen Erzählung zu betonen. „Jesus tut Zeichen an den Notleidenden“, sagte Jan Janssen und Sarah Oltmanns beschrieb den Kontrast der Stadt Hamburg, „die Stadt mondänsten Reichtums und bitterster Armut.“

Beide erinnerten in ihrer Bibelarbeit daran, dass „der Aufbruch in die neue globale Welt" auch mit „Eroberung, Kolonisierung, Ausbeutung verbunden“ gewesen sei. Dafür stehe auch der Name des portugiesischen Entdeckers Ferdinand Magellan, der im Dienst der spanischen Krone stand und heute Namensgeber der Terrassen in der Speicherstadt ist. Auch der Name von Jan Huygen zähle dazu, der 100 Jahre nach Magellan als niederländischer Seefahrer in portugiesische Dienste trat und heute Namensgeber eines Traditionsseglers sei. Die „Jan Huygen“ ist das Schaufenster für die Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg. Die über einhundert Jahre alte Koftjalk liegt während des Kirchentages im Hamburger Traditionsschifferhafen unweit der Open-Air-Bühne des Kirchentages an den Magellan-Terrassen an prominenter Stelle und ist während des Kirchentages ein Ort für zahlreiche Begegnungen von Oldenburgern und anderen Gästen.

„Wir stehen zusammen mit unserem körperlichen Hunger nach Lebens-Mittel, mit unserer seelischen Sehnsucht nach Lebenszeichen und mit unserer gesellschaftlich, globalen Hoffnung, nach dem Ende von Hunger und Unheil“, so Janssen. Jesus sehe den Hunger nach Lebens-Mitteln und Lebenszeichen. „Er sieht, welche Wegstrecke wir auf uns genommen haben, um ihm zu vertrauen.“

„Gleichzeitig aber haben wir sowohl körperlich als auch geistig so viel, wie wir brauchen. Wir haben Speicher voller Kaffee und Getreide, Obst und Gemüse. Wir haben Speicher voller Visionen und Motivation, Worte und Wahrheit.“ Diese seien Lebens-Mittel für die eigenen Visionen und Lebens-Zeichen für eigene Motivation. Es komme nur darauf an, den Knoten zu lösen, um aus der Fülle zu schöpfen und auszuteilen.

Mit der "Bibelarbeit auf dem Weg" machten am Sonnabend Bischof Jan Janssen und Pastorin Sarah Oltmanns auch Station auf der "Jan Huygen".
Die Lesungen übernahm Marielies Hennings.
Am Schiff gab es Zwieback als Wegzehrung.
Auf dem Weg zur nächsten Station.
Musikalisch wurde die Bibelarbeit begleitet von einem Bläserauswahlchor unter Leitung von Christian Strohmann.
An der letzten Station, wieder an der Bühne, wurde den Teilnehmenden eine Brotgewürzmischung überreicht.
Nach der Bibelarbeit begrüßte Oberkirchenrat Detlef Mucks-Büker den Kirchenpräsidenten der Evang. Kirche in Hessen und Nassau, Dr. Volker Jung, an Bord des oldenburgischen Schiffes. Fotos: H.-W. Kögel