Klimaneutral bis 2045, 90 Prozent Einsparungen bis 2035. Die Evangelisch–Lutherische Kirche in Oldenburg hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt, um ihren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. „Gerade wir als Kirche sind in besonderem Maße für die Schöpfung verantwortlich“, begründete Kreispfarrerin Martina Wittkowski auf der jetzigen Frühjahrssynode des Ev.-Luth. Kirchenkreises Oldenburger Münsterland in Lohne, die das Thema „Klimaschutzgesetz der oldenburgischen Kirche“ zum Thema hatte.
Nach einem feierlichen Eröffnungsgottesdienst mit Abendmahl eröffnete die Kreispfarrerin die Synode mit ihrem Bericht zur Situation im Kirchenkreis. Sie wies auf die weiterhin angespannte Situation bezüglich der Besetzung vakanter Pfarrstellen hin, freute sich aber mitteilen zu können, dass die Vakanzen in Dinklage und Damme nun beendet seien. Martina Wittkowski dankte allen Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen, die sich in der pfarrerlosen Zeit für das Gemeindeleben engagierten, denn die Aufgaben sind gerade für Ehrenamtliche sehr herausfordernd. Erfreulich konnte sie feststellen, dass Tauf- und Konfirmationszahlen wieder den Stand der Vor-Coronazeit erreicht haben. So blicke sie trotz vieler Schwierigkeiten mit Zuversicht in die Zukunft.
Oberkirchenrat Detlef Mucks Büker aus Oldenburg überbrachte die Grüße der Gesamtkirche und skizzierte in seinem Grußwort drei Schwerpunkte der kommenden kirchlichen Arbeit: Die Aufarbeitung der Missbrauchsstudie der evangelischen Kirche und die daraus zu ziehenden Konsequenzen, die zukünftige Neuaufstellung der Kirchenverwaltung und nicht zuletzt die Beschäftigung mit dem Klimaschutz.
Anschließend stellte Andrea Feyen, Klimaschutzbeauftrage der Kirche, das Klimaschutzgesetz der oldenburgischen Kirche vor. Ausgehend von den bekannten Daten zur Klimaerwärmung nannte sie drei Schwerpunkte, auf die das Gesetz eingeht: Mobilität, Ernährung und Gebäudemanagement. Da die kirchlichen Gebäude ca. 70 Prozent der CO2 Emissionen verursachten, seien hier die größten Anstrengungen vonnöten. Reduktion fange bei kleinen, schnell möglichen Verhaltensänderungen an, wie zum Beispiel das sinnvolle Regulieren der Heizkörper und Beleuchtung bis hin zu kostenintensiven Maßnahmen wie Dämmung, neue Fenster oder alternative Heizmethoden.
Der Vorsitzende des Klimabeirates, Klaus Flaake, berichtete aus der Kirchengemeinde Hude, dass durch intelligente Steuerung der Heizkörper erhebliche Einsparungen erfolgt seien. Und Wiebke Weidner, Architektin aus dem Fachbereich Bau unserer Kirche erläuterte, dass vor allen Maßnahmen unbedingt eine Bestandsaufnahme des zu sanierenden Gebäudes erfolgen müsse, um Kosten und Nutzen zu analysieren.
In der sich anschließenden Diskussion wurde zu bedenken gegeben, dass die Maßnahmen ein hohes finanzielles Engagement erforderten. Die Referentin wies hier auf die Unterstützung durch die Gesamtkirche hin und auf die die Möglichkeit, öffentliche Gelder zu beantragen.
Abschließend machte die Kreispfarrerin allen Mut, den Weg zu einer klimaneutralen Zukunft mitzugehen und über einen zu schaffenden Klimarat des Kirchenkreises Ideen für klimagerechtes Handeln zu sammeln.