800 Delegierte und 300 Aktive aus den Kirchengemeinden werden zum Zukunftskongress der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg Anfang Juli in der Oldenburger Weser-Ems Halle erwartet. Unter dem Motto
ein Land, das ich dir zeigen will (1. Mose 12,1) will die oldenburgische Kirche umsetzbare Wege für die Anforderungen der nächsten 20 Jahre finden. Der Zukunftskongress werde zeigen, wie Christinnen und Christen in der Region Verantwortung in ihrer Kirche übernehmen, insbesondere um auch soziale und gesellschaftliche Fragen der Zukunft zu klären, so Bischof Jan Janssen.
Von den Vorüberlegungen in der Synode und in den Kirchenkreisen bis hin zu der Arbeit von etwa zwanzig Vorbereitungsgruppen und über dreißig Schaufenster-Initiativen, von der Programm- und Projektleitung bis hin zu denjenigen, die während des Kongresses für eine gute organisatorische Durchführung sorgen es beteiligen sich wunderbar viele Menschen aus unserer Kirche aktiv am Gelingen, betont der Oldenburger Bischof Janssen.
Dabei ist der Zukunftskongress laut Bischof Jan Janssen mehr als ein fröhlicher Kirchentag: Wie die Kirche 2030 aussieht, kann nicht die Kirchenleitung entscheiden, sondern nur die Basis in den Gemeinden.
Nicht nur im Bereich der oldenburgischen Kirche, sondern auch weit darüber hinaus stößt der groß angelegte Kongress auf Interesse. So haben unter anderem als Gäste zugesagt: Präses Nikolaus Schneider, Vorsitzender des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, der niedersächsische Kultusminister Dr. Bernd Althusmann, der hannoversche Landesbischof Ralf Meister, der Kirchenpräsident der Evangelisch-reformierten Kirche, Jann Schmidt, der katholische Vechtaer Offizial und Weihbischof des Bistums Münster, Heinrich Timmerevers. Darüber hinaus werden Gäste aus Hamburg, Hessen, Süddeutschland und Togo erwartet.
Mit Impulsreferaten, insgesamt 17 Foren, Podien und Workshops sowie weiteren Veranstaltungsformaten nehmen sich die Delegierten der verschiedenen Themen an, die in den Gemeinden vorab entwickelt und von einem Reformausschuss gebündelt worden sind. Zudem werden zukunftsweisende Projekte, die schon jetzt beispielhaft in einzelnen Gemeinden umgesetzt werden, als Schaufenster Zukunft an insgesamt 35 Ständen präsentiert, darunter Ideen zur Nachhaltigkeit, gelungene Kooperationen, Reaktionen auf den demografischen Wandel.
Sowohl im Vorfeld als auch im Kongress selbst gestalte ganz bewusst im protestantischen Verständnis jede einzelne Gemeinde den Prozess mit, betont Bischof Janssen. Die Frage, wie es in Zukunft weitergeht, ist in den Gemeinden angekommen. Das haben allein schon die Planungen ausgelöst. Damit hat sich ein großer Teil der Hoffnungen und Erwartungen, die wir in diesen Kongress gesetzt haben, längst erfüllt, zeigt sich Bischof Janssen zufrieden.
Diese Erfahrung hat auch Pfarrerin Christiane Geerken-Thomas, Programmleiterin des Zukunftskongresses und Gemeindepfarrerin in Großenkneten, gemacht: Der Kongress hat in den einzelnen Gemeinden ganz viel Nachdenken ausgelöst.
Der Zukunftskongress wird am Freitag, 6. Juli, um 16 Uhr von Synodalpräsidentin Sabine Blütchen und Bischof Jan Janssen eröffnet. Es folgt ein Grußwort von Präses Dr. h.c. Nikolaus Schneider, Vorsitzender des Rates der EKD. Im Anschluss würden die Teilnehmenden mit zwei Impulsreferaten eingestimmt, so Pfarrerin Geerken-Thomas. Professorin Dr. Ulrike Link-Wieczorek, Fachbereich Systematische Theologie und Religionspädagogik, Universität Oldenburg, spricht zum Thema Jetzt Dringliches und Bleibend Wichtiges Wozu ist die Kirche gut? Von Professor Dr. Gunter Dueck, Mathematiker und bis 2011 Chief Technology Officer der IBM Deutschland, kommt ein Impuls zum Thema: Glaube, Liebe, Effizienz? Hoffen auf Neuaufbruch!
Eine Podiumsdiskussion zu den Impulsen sowie eine musikalische Collage mit dem Titel: Singend in die Zukunft beenden den ersten Kongresstag.
Am Samstag, 7. Juli, werden sich die mehr als 1.100 Teilnehmenden in 17 Foren, Podien und Workshops über die künftigen Wege der oldenburgischen Kirche austauschen und miteinander darüber beraten, wie sich die Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg auf dem Weg in das Jahr 2030 ausrichten soll. Am Samstagabend findet ein Sendungsgottesdienst in der Oldenburger Weser-Ems Halle zum Thema: Schon hier und erst dort statt.
Vor zwei Jahren hatte die oldenburgische Synode die Kirche beauftragt, sich mit den Themen der Zukunft zu befassen und möglichst viele Menschen aus unterschiedlichen Bereichen aktiv zu beteiligen. 210.000 Euro wurden dafür zur Verfügung gestellt. Um tatsächlich die Zukunft im Blick zu haben, war es den Verantwortlichen wichtig, auch die junge Generation anzusprechen. Das sei gelungen, zieht der Veranstaltungsmanager des Kongresses, Christoph Glogger, Bilanz: Rund 250 Teilnehmende, also knapp ein Viertel, ist jünger als 28 Jahre. Die Kirche ist mit diesem Kongress auf einem guten Weg, das zeigt auch das große Interesse, so Janssen.
Offiziell endet der Zukunftskongress am Sonntag, 8. Juli, mit dezentralen Gottesdiensten in allen Kirchengemeinden. Im November wird sich dann die Synode mit der Gesamtdokumentation des Kongresses befassen und sich auf den Weg machen in das Jahr 2030.
Interessierte können den Kongress unter www.zukunft-oldenburg.de erfolgen. Hier finden Sie während des Kongresses auch aktuelle Berichte, Interviews und Videoclips.