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Aufgrund der Corona-Pandemie sind auch in Wilhelmshaven alle Kindertagesstätten und Schulen seit fast vier Wochen geschlossen. Das gilt auch für Krippen und die Kindertagespflege. In der Kindertagespflege müssen deshalb seit dem 16. März insgesamt 140 Kinder zuhause bleiben und werden von ihren Eltern betreut. 41 Kindertagespflegepersonen (KTPP) und 8 sogenannte Kinderfrauen, die in den Haushalt der Familien gehen, können deshalb ihrer Tätigkeit derzeitig nicht nachgehen. 
Für weitere 12 Kinder gibt es seit Mitte März eine Betreuung in Notgruppen. Aktuell betreuen sechs KTPP diese Kinder, deren Eltern im Gesundheits- und Pflegebereich oder in anderen sogenannten systemrelevanten Bereichen tätig sind. Einige dieser Kinder mussten bei einer anderen KTPP unterkommen, weil die Ehepartner von zwei Tagesmüttern zu den Risikopatienten gehören, die momentan besonders vorsichtig sein müssen.
   
Auch so manche Sorgen kommen bei den Tagesmüttern an: Die Mutter eines Kindes ist jetzt in Kurzarbeit, allerdings nur teilweise, so dann sie mit jetzt deutlich geringerem Einkommen zunehmend Schwierigkeiten bekommt, den Betreuungsplatz für ihr unter dreijähriges Kind zu bezahlen. In einem Fall haben übereifrige Nachbarn sogar bei der Polizei angerufen, weil eine der Tagesmütter ihre drei Tageskinder im Garten hat spielen lassen. Die Beamten waren jedoch sehr freundlich und konnten sich von der Rechtmäßigkeit der Notbetreuung überzeugen: „Wir kommen erst einmal nicht wieder“.
   
Nadine Janßen, eine andere KTPP ist Erzieherin und hat derzeit drei Kinder in der Notbetreuung in ihrer Wohnung in der Südstadt. Angesichts des Frühlingswetters hat sie sich kurzerhand ein Lastenrad angeschafft, „für kleine Ausflüge“, wie sie sagt.
   
Und was machen die anderen KTPP ohne Kinder in der Notbetreuung? Die langjährige Tagesmutter Marika Jacobs nutzt die Zeit beispielsweise, um für verschiedene Einrichtungen in Wilhelmshaven den notwendigen Mund- und Nasenschutz herzustellen. Bei anderen KTPP wird das Spielmaterial gereinigt und desinfiziert, drinnen und draußen wird kräftig auf- und ausgeräumt oder die Entwicklungshefte der Tageskinder werden nach dem Konzept „Wachsen und Reifen" auf den aktuellen Stand gebracht. Andere Tagesmütter bauen Hochbeete, renovieren die Spielbereiche oder nutzen die Zeit für Online-Fortbildungen.
   
Weil der Osterhase es in diesem Jahr bei vielen Familien besonders schwer hat, verwandeln sich einige Tagesmütter in den nächsten Tagen kurzerhand in eine Osterhäsin und wollen „ihren“ Kindern rechtzeitig zu Ostern eine Ostertüte vor die Tür stellen.
   
Die Leiterin des Familien- und Kinderservicebüros Wilhelmshaven, Ilona Margowski-Möhlmann ist sich sicher: „Es kommen auch wieder bessere Zeiten, in denen wir uns mit einem Lächeln begegnen werden.“ Solange wollen auch die KTPP mithelfen, die Verbreitung des Corona-Virus zu verlangsamen und vor allem ältere Menschen und solche mit Vorerkrankungen zu schützen. Einige wenige dringende Gesprächstermine sind jedoch auch in diesen Zeiten unter Wahrung der strengen Hygienevorschriften nach Voranmeldung möglich. Auch für Einzelfragen rund um die Kindertagespflege und Betreuung steht das Familien- und Kinderservicebüro weiterhin zur Verfügung, unter 04421 7543422 oder fakis@efb-friwhv.de

leerer Raum einer Kindertagesstätte
Leere Räume in den Krippen in Wilhelmshaven, Fotos: FAKIS/Wilhelmshaven
Lastenrad
Leere Räume in den Krippen in Wilhelmshaven.
Mund- und Nasenschutz
Ausflüge mit dem Lastenrad
Herstellung von Mund- und Nasenschutz. Fotos: FAKIS/Wilhelmshaven