Die Traumzahl von 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmern ist geschafft. Kerstin Hochartz, Leiterin der Arbeitsstelle Religionspädagogik der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg, äußerte zu Beginn des ersten „Interreligiösen Tag der offenen Türen“ im Gebäude an der Haareneschstraße 58 in Oldenburg die magische Zahl von 50 Besuchern als erklärtes Ziel und blickte dabei zuversichtlich in den Tag. Immerhin war es das erste Mal in diesem Format die Türen in Arbeitsstelle Religionspädagogik (ARP) unter dem Motto „Treffpunkt arp“ zu öffnen.
Vier Stunden später war der Traum Wirklichkeit geworden. Tatsächlich kam die gewünschte Anzahl an Teilnehmern zusammen. Die Mühen von der Idee bis zur Ausführung der Offenen Tür hatten sich gelohnt. Das Ziel, ein Angebot für alle auf dem Weg der Ist-Erfahrung in der ARP zu machen war erreicht worden.
Insofern platzte auch nicht der Versuchsballon Offene Tür an diesem Tag. „Ohnehin haben wir uns vorgenommen mindestens dreimal in Folge das Angebot so auszurichten. Manches braucht seine Zeit und seine Anerkennung“, erklärte Kerstin Hochartz noch vor dem Öffnen der Türen in der Arbeitsstelle.
Das Angebot richtet sich an alle, die an der Religionspädagogik Interesse haben. Von Studierenden bis zu Religionslehrkräften. Von aktiven Kirchengemeinden über Angehörige aller Religionen bis zu einfach Neugierigen.
Kerstin Hochartz eröffnete im Treppenhaus mit ihrer Begrüßung den besonderen Tag der offenen Tür. Zu jeder vollen Stunde wurden hier jeweils musikalisch begleitete kurze „Geistliche Impulse“ von Vertretern der teilnehmenden religiösen Gruppen gegeben. In der Zeit dazwischen konnten die Materialien der Medienstelle, wie zum Beispiel Filme und Materialkisten zum Thema Interreligiösität unter fachkundiger Begleitung der neben Kerstin Hochartz sieben Mitarbeiter der Medienstelle ausprobiert werden.
Britta Lustig aus der Kirchengemeinde Osternburg nahm zum Beispiel die Chance wahr, für ihre ehrenamtliche Konfirmandenarbeit Anregungen zu finden und aufzugreifen. Bibliothekarin Brunhilde Wichert-Haslett war dagegen aus Neugierde gekommen, um sich in dem großen Fundus zum Thema um den „gleichberechtigten und respektvollen Dialog zwischen den Religionen“ zu informieren, wie ein Untertitel des Tages lautete. Hauptaugenmerk legte sie dabei auf passenden Lektüre und Veröffentlichungen.
Sehr gut angenommen wurden aber auch die 20-minütigen Gespräche mit den so genannten „Lebendigen Büchern“. Von sich und ihrer Religion berichteten Ilyas Yanc (Yeziden), Bischöfin Sabine van Geuns (Christliche Essenische Kirche), Millicent Botsio (Freikirche), Uwe Nachtwey (Katholische Kirche), Dr. Birgit Panahi (Bahai-Gemeinde), Sattar Kassar (Muslime) und Thomas Hempel (Buddhisten).
In den vier Augen-Gespräche konnte viel über die jeweilige Religion erfahren werden, aber auch von dem Gegenüber. Eine intensive Zeit, in der die Gesprächsteilnehmer eine Menge von sich preisgaben.
Großen Anklang fanden aber auch Beispiele die sogenannten Materialkisten, die zum Beispiel u. a. zum Themenkomplex Judentum vorhanden sind und sich bestens für den Unterricht eignen. Hochartz: „Sie werden von den Mitarbeitern der Arbeitsstelle passend zusammengestellt und nehmen Lehrkräften Teile der oft zeitraubenden Vorbereitung ab.“ In der Werkstatt unterm Dach konnten dagegen Bausteine für den Unterricht erfahren werden. Infos über das umfassende Bildmaterial und andere Informationsquellen standen daneben im Fokus.
Nachmittags nach vier Stunden offener Tür konnte dann im Mitarbeiterkreis ein kleines Stück gefeiert werden. Zum ersten Tag der offenen Tür kamen rund 50 Menschen, um sich umfassend zu orientieren und zu informieren. Darauf lasse sich aufbauen, so wie es Arbeitsstellen-Leiterin Kerstin Hochartz schon am Morgen gehofft hatte. Letztendlich sind damit die umfassenden Materialien der Medienstelle nicht nur öffentlich gemacht worden, sondern auch die Arbeitsstelle Religionspädagogik ist aus räumlicher Sicht ein Stück nähergebracht worden.
Peter Kratzmann