Zum Hauptinhalt springen

Aus ihrem preisgekrönten Roman „Aller Tage Abend“ las die Autorin Jenny Erpenbeck in der trotz winterlicher Witterung voll besetzten Nikolai-Kirche in Oldenburg-Eversten. Ihr Werk wurde 2013 mit dem Evangelischen Buchpreis ausgezeichnet. Es thematisiert das menschliche Leben des ganzen 20. Jahrhunderts - als Zeitgeschichte und geschehene Realität, aber auch als Möglichkeit sowie insgesamt als schicksals- oder fügungsabhängig.

Die Zuhörenden erlebten eine intensive und durchaus besondere Lesung. Denn die Autorin las ausschließlich aus den literarischen „Intermezzi“, welche die historisch verorteten Abschnitte ihres Buches gleichsam als Dauerfrage: „Was wäre wenn?“ mit einander verbinden. „Am Ende eines Tages, an dem gestorben wurde, ist längst noch nicht aller Tage Abend“: Dieses Zitat durften die Hörerinnen und Hörer als Befund zum Nachdenken mitnehmen. Zuvor hatten sie an einer Reise durch viele Leben teilgenommen, die in einem menschlichen Leben enthalten sein können.

Mit Informationen zum literarischen Werk von Jenny Erpenbeck eingeleitet wurde die Lesung der Schriftstellerin und Regisseurin, die in Berlin lebt, von Pastor Jens Teuber, welcher der Jury des Buchpreises angehört. Zuvor hatte Gabriele Diekmann-Dröge im Namen der mit ausrichtenden Kinderbücherei der Nikolaigemeinde die interessierte Hörerschaft willkommen geheißen. Viele Teilnehmende nahmen im Anschluss an die Lesung die Gelegenheit wahr, der Autorin Fragen zu stellen und Bücher von Jenny Erpenbeck zu erwerben. Zudem bewies die Literatin große Geduld beim Signieren ihrer Werke.

Die Lesereise von Jenny Erpenbeck war von Margarethe Schöbel als Leiterin der Fachstelle für Büchereiarbeit in der ev.-luth. oldenburgischen Landeskirche vorbereitet und organisiert worden.

Lesung von Jenny Erpenbeck in der voll besetzten Nikolai-Kirche.
Die Lesung hatten Margarethe Schöbel (l) als Leiterin der Fachstelle für Büchereiarbeit und Pastor Jens Teuber (r.) organisiert. Fotos: Bernd Napierala