Isenhagen/Kr. Gifhorn (epd). Die evangelische Äbtissin Cornelia Renders ist am Sonnabend in einem Festgottesdienst in der Klosterkirche Isenhagen offiziell in ihr Amt eingeführt. Die 60-Jährige übt seit dem 1. April das Amt an der Spitze des evangelischen Damenstiftes in Isenhagen in der niedersächsischen Südheide aus. In dem Gottesdienst unter Leitung des Stader Regionalbischofs Hans Christian Brandy wurde zugleich ihre Vorgängerin Susanne Jäger entpflichtet. Sie ist nach 13 Jahren als Äbtissin in den Ruhestand getreten.
Die Erzieherin, Religionspädagogin und Diakonin Renders war nach Angaben der Klosterkammer Hannover zuvor seit 26 Jahren als Referentin im Haus kirchlicher Dienste der hannoverschen Landeskirche tätig. Sie arbeitete für den Verband der evangelischen Frauen im Kirchensprengel Hildesheim-Göttingen. Renders habe zudem eine Ausbildung zur geistlichen Begleiterin und Spiritualin absolviert und sich zur Prädikantin ausbilden lassen. Sie hat als Pilgerbegleiterin seit Jahren interessierte Gruppen durch die Lüneburger Heide und zu den an den Pilgerwegen liegenden Klöster Ebstorf, Isenhagen, Lüne, Medingen und Walsrode geführt.
Qualifikationen und Erfahrungen, die Regionalbischof Brandy zufolge «bestens» zu ihrer neuen Aufgabe passen. «Äbtissin im Kloster Isenhagen - das ist ein ganz neuer Lebensabschnitt für Sie», sagte Brandy in seiner Ansprache. Renders sei Geschäftsführerin eines kleinen Unternehmens, mit allem, was dazugehört, Finanzen, Gebäude, Brand- und Denkmalschutz. «Und zugleich ist es eine geistliche Aufgabe.»
Das Kloster Isenhagen wurde 1243 von der Herzogin Agnes von Landsberg gestiftet, einer Schwiegertochter von Herzog Heinrich dem Löwen. Es zählt zu den sechs Lüneburger Klöstern, die nach der Reformation evangelisch wurden.
In Niedersachsen hat sich eine deutschlandweit besondere Tradition erhalten: In insgesamt 15 Frauenklöstern und Damenstiften blieben über den Konfessionswechsel hinweg Gemeinschaften von Klosterdamen bestehen. Sie müssen alleinstehend, evangelisch und beim Eintritt möglichst unter 65 Jahre alt sein. Zu ihren Hauptaufgaben zählt es, Besucherinnen und Besuchern die Schätze der Klöster und Stifte und damit den christlichen Glauben zu vermitteln.