Mildes Sonnenlicht, Vögel ziehen in Schwärmen spielerisch kreuz und quer über den Himmel, es ist noch wunderbar warm und ein lauer Wind streift über das Atrium der St.-Nikolai-Kirche in Schillig: Das war ein Spätsommerabend, wie er im Bilderbuch steht, an dem Sabine Kullik, Pastorin der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde, und ihr katholischer Kollege Pfarrer Lars Bratke zum Abschluss der Ökumenischen Sommerkirche eingeladen hatten.
Der Abend unter dem Thema Der Geschmack von Apfelkernen gab Anregung für alle Sinne. In lockerer Runde wurde zunächst geklönt und gegessen. Viele Ehrenamtliche bewiesen bereits im Vorfeld ihre Kreativität in der Küche und bestückten ein Büfett mit leckeren Köstlichkeiten. Da gab es kräftiges selbst gebackenes Brot mit einer Mischung aus Apfel und Möhre, verschiedenste Salate, Apfelkuchen und andere verführerische Süßspeisen.
Pfarrer Bratke ging auf die Rolle des Apfels in der Bibel und der bildenden Kunst ein. Wer dabei auf eine lateinische Übersetzung vertraue, der setze den Apfel oft mit dem Bösen gleich. Anders der hebräische Ursprung, in dem das Wort für Apfel auch als der Duftende wiedergegeben werde. In Bildern komme der Apfel häufig als ein Symbol für Macht und Größe vor, so halte Christus oft einen Apfel in der Hand, erklärte der Pfarrer.
Es folgten etliche heitere Geschichten und Gedichte rund um den Apfel, die von Sabine Kullik und Lars Bratke vorgetragen wurden und an denen die Besucherinnen und Besucher viel Spaß hatten. Im Anschluss wurde der Film Der Geschmack von Apfelkernen nach dem bekannten Roman von Katharina Hagena gezeigt. Eine anrührende Geschichte, in der eine junge Frau ihr Leben und das der Familie reflektiert.
Ein schöner, harmonischer und leiser Abschluss der ökumenischen Sommerkirche, die im Laufe von drei Monaten eine Vielzahl von Veranstaltungen und besonderen Gottesdiensten anbot. Das Programm wurde von Einheimischen wie von Touristen sehr gut angenommen und wird im kommenden Jahr eine Neuauflage erleben.
Ein Beitrag von Annette Kellin.